Fundsachen

Heftigeres Seufzen

22.10.10 (Kipa) "Wer Kreuz und Minarett verbietet, schafft Religion nicht aus der Welt, sondern fordert den Kreuzzug heraus. Denn wie Marx schon sagte: ’Religion ist der Seufzer der Kreatur.’ Und das Seufzen kann man nicht verbieten. Es wird nur heftiger."
Werner de Schepper, stellvertretender Chefredaktor der Aargauer Zeitung, in der Ausgabe vom 22. Oktober unter dem Titel "Kein Kreuzzug gegen das Kreuz".


Erzbischof Marx empfängt Gratulanten in Audienzhalle

Der Münchener Erzbischof Reinhard Marx (57) nimmt am späten Samstagnachmittag die Gratulationen zu seiner Kardinalsernennung, genannt „Visite di calore“, in der vatikanischen Audienzhalle entgegen.
Der deutsche Kirchenhistoriker Bischof Walter Brandmüller (81) nimmt Glückwünsche im Kanonikerpalast hinter dem Campo Santo Teutonico an.
Für die Gratulationen dürfen auch normale Besucher in die inneren Räume des Vatikan, die sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.


Papst an neue Kardinäle: „Das ist die Logik des Sich-Beugens“

In seiner Predigt im Petersdom hat Papst Benedikt an „das besondere Band der Gemeinschaft und Zuneigung“ erinnert, „das die Kardinäle an den Papst bindet“. Kardinäle seien „einzigartige und wertvolle Mitarbeiter am Auftrag, den Christus dem Petrus gab, als er ihm sagte: Weide meine Lämmer“. Kardinal zu sein bedeute nicht Herrschaft, sondern einen Dienst. Die neuen Kardinäle sollten „den Stil Jesu“ annehmen und „dem Christus des Kreuzes auch – falls nötig – bis zum Vergießen des eigenen Blutes folgen“. Für dieses Blutvergießen steht die Farbe Rot der Kardinäle.


Schlussstein: Woody Allen, Filmregisseur, zum 75. Geburtstag im Interview

Hat das Leben als solches nicht schon eine gewisse Bedeutung?
Der Mensch sucht nach einer Bedeutung, das ist in ihm angelegt. Niemand gefällt der Gedanke, ein bedeutungsloses Leben zu führen wie ein Tier oder eine Pflanze. Aber wenn man die Sache realistisch betrachtet, dann existiert solch eine Bedeutung einfach nicht. Das macht depressiv, deswegen sollte man besser nicht zuviel darüber nachdenken. In Amerika setzten viele ihre Hoffnung in Priester, in Psychoanalytiker, in Wahrsager oder in Vitamine und gesunde Ernährung. Das mag ihr Leben ein paar Jahre verlängern. Aber es gibt ihm dennoch keine Bedeutung. Die Aufgabe der Künstler besteht darin, herauszufinden, weshalb sich das Leben lohnen könnte – was aus meiner Sicht allerdings noch keinem gelungen ist.

Welche Rolle spielt die Religion für Sie?
Ich wuchs in einem jüdischen Elternhaus auf, aber die Religion meiner Eltern hat mir nie etwas bedeutet. Auch anderen Religionen konnte ich nie etwas abgewinnen. Allerdings waren all diejenigen, die ihren Glauben hatten, immer viel glücklicher als ich. Vor einigen Jahren war ich mit dem Evangelisten Billy Graham im Fernsehen. Er sagte zu mir: ,Selbst wenn Sie recht haben, und es keinen Gott gibt, dann bin ich noch immer glücklicher als Sie.’ Dem kann man nicht widersprechen.
Interview: Dieter Oßwald


© imprimatur Januar 2011
Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Sagen Sie uns Ihre Meinung zu diesem Artikel!
Bitte füllen Sie die folgenden Felder aus, drücken Sie auf den Knopf "Abschicken" und schon hat uns Ihre Post erreicht.

Zuerst Ihre Adresse (wir nehmen keine anonyme Post an!!):
Name:

Straße:

PLZ/Ort:

E-Mail-Adresse:

So und jetzt können Sie endlich Ihre Meinung loswerden: