43.
JAHRGANG |
INFORMATIONSDIENST DER ARBEITSGEMEINSCHAFT VON PRIESTER- UND SOLIDARITÄTSGRUPPEN IN DEUTSCHLAND (AGP) | 2010 / 5+6 |
„Aggiornamento“: was heißt das?
Der Begriff „Aggiornamento“ ist allen, die das letzte Konzil miterlebt haben, noch im Ohr. Auch Jüngeren wird die damit gemeinte Sache willkommen sein: Die Kirche soll nicht in der Vergangenheit, etwa im Mittelalter, leben sondern heute. Das meint dieser Begriff. Das beteuert das Konzil, die Worte werden oft genannt: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.“ (Gaudium et spes)
Der Essener Kreis, der im letzten Mai sein 40jähriges Jubiläum feierte (Kurzbericht bereits in SOG-Papieren 2010/3), wollte genauer erkennen, wie die Situation heute für viele konkret aussieht. Einen wertvollen Beitrag zum Thema leistete der als Gast beteiligte Prof. Rudolf Englert von der Uni Essen. Er knüpfte an die Formulierung von Peter Glotz an, der schon 1984 eine „Zweidrittelgesellschaft“, wie sie heute nicht mehr zu übersehen ist, befürchtete. Wir dürfen aus dem Referat von Englert zitieren:
„Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer zahlreicher.
Nun muss man sich ganz klar darüber sein: Abrutschen ins untere Drittel heißt nicht einfach, ein bisschen kostenbewusster leben zu müssen. Abrutschen ins untere Drittel heißt vielmehr Depravierung in vielfältiger Hinsicht. So gibt es in Deutschland etwa einen engen Zusammenhang zwischen Armut, schlechter Gesundheit und mangelnder Bildung. „Sozial benachteiligte Menschen haben nachweislich ein erhöhtes Krankheitsrisiko und sterben früher.“ Sie essen ungesünder, sie sind dicker und ungepflegter. Ganz besonders problematisch ist: Die Kinder sozial benachteiligter Menschen haben ein stark erhöhtes Risiko, in die Gruppe der Bildungsarmen zu geraten. Die PISA-Studie hat gezeigt, dass es einen erschreckend engen Zusammenhang zwischen Armut und Bildungsarmut gibt.
So werden immer mehr Kinder an Schulen, die zynischerweise als „Restschulen“ bezeichnet werden, in die Arbeitslosigkeit hineinsozialisiert. Das traurige Schicksal der Hauptschule zeigt, wie wenig Hoffnung es heute am unteren Ende der Chancen-Skala gibt. Es gibt Hauptschulen, wo pädagogisch hervorragende Arbeit geleistet wird, und wo trotzdem dann nur jeder zehnte einen Lehrvertrag bekommt. Die restlichen neun haben die besten Chancen ihrerseits wieder Eltern sogenannter „bildungsbenachteiligter“ Kinder zu werden. Wenn man dagegen auf das andere Ende der Skala schaut, dann ist da viel von Elite die Rede, so viel wie nie zuvor in der jüngeren Geschichte unseres Landes. Auf die schulische Elite warten bereits universitäre Center of excellence. So wird auch unser Bildungswesen mehr und mehr zum Schauplatz einer Art Klassenkampf. Und am unteren Ende des unteren Drittels gibt es im internationalen Maßstab kaum irgendwo sonst erreichte 10 Prozent funktionaler Analphabeten. Hier ist der auf Dauer gestellte Ausschluss vom gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben vorprogrammiert. Was das heißt, hat der Soziologe Heinz Bude in seinem Buch „Die Ausgeschlossenen“ sehr genau analysiert. Dieses Buch trägt den bezeichnenden Untertitel: „Das Ende vom Traum einer gerechten Gesellschaft.“
Bedrückend ist auch: Viele derer, die nicht zum ausgeschlossenen Drittel gehören, haben gleichwohl das Gefühl, dass es sie irgendwann und jederzeit treffen könne. Gerade unter den jungen Leuten herrscht ein Gefühl tiefer Unsicherheit. Fast drei Viertel fürchten sich vor Jobverlust und Wirtschaftskrise . Und das nicht von ungefähr: Von den unter 30-Jährigen tun sich viele schwer mit dem Berufseinstieg. Viele werden jahrelang in schlechtbezahlten Praktikas ausgenutzt, bekommen dann allenfalls einen Zeitvertrag oder eine Teilzeitarbeit. Soziologen sprechen von der Generation „Prekär“. Die Angst reicht bis in die Ebene der Hochqualifizierten und mutmaßlichen späteren Leistungsträger. Die ZEIT nennt diese jungen Leute „traurige Streber“ und schreibt: „Man kann in dumpfes Brüten verfallen über die eingereichten Lebensläufe von Hochschulabsolventen, die tatsächlich alles enthalten, was heute gerne verlangt wird, Auslandsaufenthalte, soziale Hilfsdienste, Berufspraktika ohne Zahl, EDF- und Sprachkenntnisse. Sie enthalten nur eines nicht, können es auch gar nicht enthalten: persönliche Wege und Umwege zum Glück, denn für Selbstfindungen ist keine Zeit, nicht einmal für die winzigste in einem solch früh gestylten Lebensplan. Nur nicht bummeln! Nicht träumen, keine falschen Hoffnungen hegen.“ Man fragt sich anscheinend gar nicht mehr, was für eine Welt dies eigentlich ist, in der man unbedingt nach vorne und nach oben kommen will, denn eine andere Welt kann oder will man sich nicht denken. Die letzte noch verbliebene Utopie, so schreibt die ZEIT, sei der Traum, selbst Chef zu werden, „an der Spitze jener Hackordnung (zu) stehen“, die man für das Leben hält.
Das alles ist eigentlich furchtbar traurig. Aber weil im Grunde schon alles gesagt und tausendfach analysiert ist, und weil man kein Moralapostel sein will und erst recht kein Gutmensch, und weil es unter denen, denen es schlecht geht, keine gemeinsamen Traditionen und Hoffnungen gibt, gibt es auch keine Propheten, die Anklage erheben, Protest organisieren und sich Gehör verschaffen. Ausschluss zieht heute nicht Aufbegehren nach sich, sondern Verstummen. Ausschluss ist nicht Thema, sondern Stigma.
Machen wir hier einen Versuch, die „Zeichen der Zeit“ (Gaudium et spes 4 und 11) zu dechiffrieren. Ich schlage vor, im Lichte von Amos 7, 4ff. Dort steht zu lesen:
„Hört dieses Wort, die ihr die Schwachen verfolgt und die Armen im Land unterdrückt. Ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei? Wir wollen Getreide verkaufen. Und wann ist der Sabbat vorbei? Wir wollen den Kornspeicher öffnen, das Maß kleiner und den Preis größer machen und die Gewichte fälschen. Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, für ein paar Sandalen die Armen. Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld. Beim Stolz Jakobs hat der Herr geschworen: Keine ihrer Taten werde ich jemals vergessen.“
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Erklärung der Aktionsgemeinschaft Rottenburg (AGR) zum Rücktritt von Pfarrer Michael Broch
Mit Enttäuschung haben wir zur Kenntnis genommen, dass Pfr. Michael Broch nach seinem kirchenkritischen Interview in der Leonberger Kreiszeitung nach nur wenigen Wochen vom Amt des Geistlichen Direktors des „Instituts zur Förderung des publizistischen Nachwuchses“ zurücktreten musste. Auch wenn es seine persönliche Entscheidung war, ist es doch offenkundig geworden, dass zahlreiche Bischöfe ihm das Vertrauen entzogen und ihn zu diesem Schritt gedrängt haben.
In einer Zeit, in der unsere Kirche in einer großen Vertrauenskrise steckt und von einem Großteil des Kirchenvolkes in unserem Land zukunftsorientierte Reformen erwartet werden, ist dieser Umgang mit einem kompetenten und loyalen Priester aufgrund einiger kritischer Äußerungen nicht nachzuvollziehen.
Wir fragen uns, wie unsere Kirche Vertrauen wieder gewinnen soll, wenn öffentlich geäußerte Kritik dermaßen sanktioniert wird und die Diskussion über die „brennenden Fragen“ wie die der katholischen Sexualmoral, der Leitungsstruktur, des Zugangs zum priesterlichen Amt, der Pastoral mit Wiederverheiratet Geschiedener oder der „eucharistischen Gastfreundschaft“ in der außer- wie innerkirchlichen Öffentlichkeit nicht angstfrei geführt werden kann.
Wir wissen aus unserer eigenen Arbeit und dem Austausch innerhalb der AGR, dass zahlreiche Priester, die kompetent und verantwortungsvoll ihren Dienst vollziehen, zugleich zu vielen innerkirchlichen Themen kritisch Position beziehen – und das aus einer echten Sorge um eine evangeliumsgemäße Zukunftsgestalt unserer Kirche.
Von den Bischöfen erwarten wir, dass sie sich entschieden dafür einsetzen, dass ein ehrlicher und angstfreier Austausch über die aktuellen Themen und Fragen möglich ist. Nur wenn es eine offene Diskussion auf breiter Basis gibt, können wir Vertrauen zurück gewinnen und die Kommunikationskrise unserer Kirche überwinden.
Im Namen des Geschäftsführenden Ausschusses der Aktionsgemeinschaft Rottenburg Klaus Kempter
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Katholischer Volkssturm?
Jüngere Leser, welche die „Gnade der späten Geburt“ (auch ein früher bekanntes Zitat) genießen, werden zunächst die Überschrift unverständlich finden. Inzwischen gibt es „Wikipedia“. Dort ist zu lesen: „Der Deutsche Volkssturm war ein militärischer Verband in der Zeit des Nationalsozialismus, der nach einem von der NSDAP ausgehenden propagandistischen Aufruf an alle „waffenfähigen Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren“, den „Heimatboden“ des Deutschen Reiches zu verteidigen gebildet worden war. Ziel des Aufrufs war es, die Truppen der deutschen Wehrmacht zu verstärken.“ Die Menschen wurden als Kanonfutter mißbraucht. Das brachte aber nicht den erhofften Erfolg.
Aber was hat das mit „katholisch“ oder gar mit der katholischen Kirche zu tun? Es scheint so. als ob sich der Herr Papst von der „Versöhnung“ mit der Lefebvre-Clique wenigstens hier und da eine ähnliche Auffüllung seiner schwindenden Priestertruppe verspricht. Jedenfalls wird innerhalb und außerhalb der römischen Kirche spekuliert, welchen Status die Mitglieder der „Priesterbruderschaft St. Pius X.“ nach der ersehnten „vollen Einheit“ mit der hierarchischen Kirche erhalten werden. Zu befürchten ist, dass sie auf die Menschen losgelassen werden. Denn sie selbst brennen darauf, die „irregeleiteten“ Katholiken mit der ihnen gegebenen „Wahrheit“ zu beglücken. So mag sich jeder fragen, was in unseren Gemeinden passieren wird, wenn dort so gepredigt wird, wie das der „Generalobere der Priesterbruderschaft“ bei der jüngsten Priesterweihe in Zaitzkofen vorexerziert hat. Wir dokumentieren unten einige Kernsätze. „Bischof Fellay“ hat die Weihe übrigens widerrechtlich durchgeführt - ein Affront trotz des angeblichen Wunsches der Versöhnung mit der römischen Kirche.
Zwangsläufig wird man an ein früheres, weniger brisantes Experiment erinnert. Eine gewisse Rettung aus dem Priestermangel wurde vor Jahren in (einigen Diözesen) mit der Übernahme polnischer Priester versucht. Das problematische Ergebnis ist weithin bekannt. Trotz gemeinsamer (neuscholastischer) Dogmatik gab es im Westen erhebliche „Anpassungsprobleme“. Bestenfalls kann das Ergebnis als zwiespältig bezeichnet werden. In der Tat gab es hier und da durchaus Priester, die mit den Erfordernissen und der neuen Situation zurechtkamen. Im Fall der Lefebvreleute ist das nicht zu erwarten, weil deren Ideologie noch aus den antimodernistishen Grabenkämpfen des 19. Jahrhunderts stammt.
Nun einige Proben aus Zaitzkofen:
Wieder einmal dürfen wir eine der größten Gaben Gottes empfangen,
nämlich drei Priester. Am wahrscheinlichsten werden sie für diese
Welt einfach als Menschen erscheinen. Die Realität ist nicht sichtbar,
es ist vergleichbar mit der heiligen Wandlung. Der Priester ist zu allererst
für diese Wandlung da. Das Priestertum wurde mit derselben Tat eingesetzt,
mit der das heilige Messopfer eingesetzt wurde. Diese drei: das Opfer, die Realpräsenz
- also die Hostie, unser Heiland in der Hostie - und der Priester, beim Letzen
Abendmahl.
Nur mit den Augen des Glaubens können wir verstehen, was hier geschieht: der Priester, ein Vertreter Gottes, ein anderer Jesus, Jesus selbst, vom lieben Gott aus den Menschen auserwählt, um die Menschen daran zu erinnern, dass es einen lieben Gott gibt, dass diese Welt einen Schöpfer hat.
Warum sind wir auf Erden? Das ist der Zweck des Lebens: der Himmel, nicht die Erde. Und Sie, Priester, werden für eben diese Sendung vom lieben Gott auserwählt. Sie sind Werkzeug. Es gibt nur einen Priester im Neuen Testament: den Hohenpriester Jesus Christus, der die Wandlung verwirklichen kann - ein Stück Brot in den kostbaren Leib, das kostbare Blut Christi umwandeln. Das kann kein Mensch. Das kann nur Gott. Allein die Macht Gottes genügt, um das zu verwirklichen. Und Sie werden es tun. Sie werden es tun. Der Heiland wird Ihnen diese Macht schenken, dass Sie dieses Wunder, das über allen Wundern steht, das viel, viel größer als Seine Auferstehung ist, vollbringen.
Wenn Sie zu den Menschen gehen, dann geht Christus zu den Menschen und Sie mit Ihm. Die Person, der das Beichtkind in dem Beichtstuhl begegnet, ist kein Mensch. Es ist Christus, Er gibt Ihnen alle Mittel, um den heutigen Menschen die Heilsmittel zu bringen: zuerst diesen Glauben, dann die Gnade, die heiligmachende Gnade.
Was werden Sie also dieser Welt sagen? Ihr eigenes Denken interessiert den Menschen und den lieben Gott nicht Das ist die Sendung, das weiterzugeben und nur das, was der Heiland gesagt hat, also das Evangelium, die Lehre der Kirche, die nichts anderes als die Lehre Gottes ist, die Überlieferung. die Tradition, was die Kirche, was die Christen immer geglaubt haben. was überall zu allen Zeiten und von allen geglaubt wurde, die Tradition, die sich nicht ändern kann. …Die Wahrheit kann sich nicht ändern. Genau so ist es mit allem, das mit dem Wesen der Dinge zu tun hat.
Man spricht von Evolution, nicht wahr? Das Herz des Menschen hat sich gar nicht entwickelt Oder wenn es eine Entwicklung gibt, ist es zum Schlechteren, nicht zum Besseren. Der Weg zum Himmel ist und bleibt derselbe. der heißt Christus. Christus sendet Sie zu den Seelen, um diese Brücke zwischen der Seele und Gott zu bauen.
Sie sind zu den Menschen gesandt, um den Menschen zu Gott zu bringen. Man kehrt dem lieben Gott den Rücken zu. Wer in der Sünde lebt, wer in der Sünde stirbt, der bricht diese Verbindung zum lieben Gott. Der bereitet und bestimmt sich für eine Ewigkeit fern von Gott: Das ist die Hölle. Mit Zittern und Bangen wagen wir zu sagen, wie es in Fatima diesen kleinen Kindern gezeigt wurde. Die Seelen fallen in die Hölle wie Schneeflocken. Unzählig die Zahl derer, die dort einfach so leichtsinnig hingehen, weil sie den lieben Gott nicht mehr kennen, „Wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle sterben," Das sind die Worte des Heilandes. Das sind die Worte von Fatima. Überall war es die Lehre der Kirche.
Und heute? Was kommt von den Kirchenleuten? Kommt dieser Ruf zur Buße? Kommt dieser Ruf zur Bekehrung? Im Gegenteil. Man möchte glauben, alle sind jetzt gut. Und es genügt einfach, so lieb zu sein miteinander und untereinander. Dann kommen alle in den Himmel.
Es ist der Priester, der zwischen Himmel und Hölle unterscheiden wird. Durch seine Predigt werden Leute glauben, werden gerettet werden. Gewisse werden nicht glauben. So spricht der Heiland: „Sie sind schon verurteilt." Welch eine Tragödie!
Diese Sorge, diese große Sorge Jesu, ist von nun an Ihre Sorge: Seelen retten! Ein großes Geheimnis: das Kreuz. die heilige Messe.
Es ist nicht falsch zu sagen, dass die wichtigste Person auf Erden der Priester
ist. Die höchste Würde, die man auf Erden finden kann bei den Menschen,
finden wir beim Priester. Heilige haben zu sagen gewagt: „Würde ich
vor einem Engel und vor einem Priester erscheinen, würde ich die erste
Ehre dem Priester geben vor dem Engel.
"Wenn man sieht, was heute geschieht, zum Beispiel dieser Kirchentag im
München vor einem Monat. [Das Gemeinte bleibt unklar.] Wie können
Bischöfe das gutheißen? Das führt die Seelen direkt in die Hölle.
Möge die Gottesmutter, die Mutter der Priester, möge sie Ihr Priestertum jeden Tag begleiten! Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
(ungekürzt: http://www.piusbruderschaft.de/lehre/predigten/4388-predigt-zur-priesterweihe-in-zaitzkofen-2010-von-se-bischof-fellay)
Was ist zu dieser Karikatur zu sagen? Welche Gemeinde will solche Predigten hören oder ihre Kinder Priestern mit dieser Botschaft anvertrauen? Ist diese „Drohbotschaft“ eine Hilfe für Kommunionkinder oder für Firmbewerber?
War diese Predigt andererseits nur ein mißglückter Einzelfall? Ist der Herr Generalobere für seine Person intellektuell etwas überfordert, so daß er „seinen Priestern“ einen solchen Aberglauben vorsetzt? Anderereits nennt der deutsche „Distriktobere“ gerade diese Ausführungen „lichtvoll“? Also steckt ein System dahinter! Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Nur die strengste Klausur könnte eine Lösung sein. Ohne jeden Kontakt mit Außenstehenden mögen die Lefebvrejünger ihren kruden Kulten frönen. Die katholische Kirche hat wichtigere Probleme am Hals.
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Kirche als Solidaritätsgruppe innerhalb unserer Gesellschaft ?
Diese Formulierung, nicht als Frage sondern als Feststellung, stand am Beginn der AGP. Als sich im Januar 1969 Vertreter aus vielen Diözesen in Königstein zur Vorbereitung der Gründung am 26./27.5.1969 trafen, hielt (der 2002 verstorbene ) Karl Derksen O.P. aus Nimwegen ein inspirierendes Referat „Solidarisierung in der Kirche“. Die Redaktion beabsichtigt, in den nächsten SOG-Papieren einen längeren Auszug zu bringen.
Manche Erwägungen dieses Textes waren damals zeitgebunden. Aber es wird heilsam sein, wenn die AGP sich ihres Anfangs erinnert. Dazu wird auch die Dokumentation, die gegenwärtig in Arbeit ist, eine Hilfe sein. Der Titel ist: Dem Konzil verpflichtet - verantwortlich in Kirche und Welt, Priester- und Solidaritätsgruppen in Deutschland (AGP) 1969 - 2010: eine Bilanz nach 40 Jahren.
Heilsam wäre auch (nicht zuletzt für Publik-Forum) eine Relecture der beiden Referate von Küng und Metz beim ersten Katholikentag von unten 1980 in Berlin. Damals hat diese Zeitung für kritische Christen deren Vorlesungen als richtungweisend dargestellt. Eine kritische Diskussion mancher steiler Thesen könnte heute von Nutzen sein.
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Informationsdienst der AGP: 59071 Hamm, Soester Str. 165, Ruf (02381)880499,
Fax 880431; m.krystofiak@t-online.de
Redaktion: Edgar Utsch, 45888 Gelsenkirchen, Siegfriedstr. 6, Ruf (0209)23736,
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