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Starker Tobak!
Vorsicht mit dem „Wunder“!


Paul Gerhard Schoenborn
Starker Tobak!
Buchbesprechung zu Günter Brakelmann: Evangelische Kirche im Entscheidungsjahr 1933/1934: Der Weg nach Barmen – Ein Arbeitsbuch: Band 5 der Schriftenreihe „Zeitansage“ des Evangelischen Forums Westfalen und der Evangelischen Stadtakademie Bochum, LIT-Verlag, Berlin 2010, 395 Seiten, ISBN 3-643-10686-5

Brakelmanns „Barmen Buch“ schlägt einen anderen Weg ein als die meisten Veröffentlichungen über die erste Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) vom 29. bis 31. Mai 1934 in Wuppertal-Barmen. Für gewöhnlich beschäftigt man sich vor allem mit der damaligen binnenkirchlichen und theologischen Situation. Man exegesiert und würdigt die Barmer Theologische Erklärung (BThE) als theologisches Dokument. Man stellt die Auseinandersetzungen um deren Inhalt und Stellenwert dar und versucht ihre ökumenische Ausstrahlung von damals bis heute aufzuweisen.

Der Bochumer Sozialethiker und Zeitgeschichtler hingegen stellt Synode und theologische Erklärung in den Rahmen der innen- und kirchenpolitischen Entwicklung der 16 Monate seit Hitlers Machtübernahme: Wie vollzog sich in dieser Zeit der politische und gesellschaftliche Aufbau des Dritten Reiches? Welche grundlegenden Veränderungen im Rechtssystem fanden statt? Wie war die evangelische Kirche, der damals noch zwei Drittel der Deutschen angehörten, in die Dramatik dieser Monate verflochten? Wie stellte sich der Protestantismus zu den revolutionären Veränderungen in Staat und Gesellschaft? Denn die evangelische Kirche musste, so Brakelmann, „ihre kirchenpolitische und kirchenrechtliche Position zum NS-System formulieren und ihre Mitverantwortung für den inneren, den religiösen und sittlichen Aufbau eines Gemeinwesens neuen Typs bestimmen.“ (Seite 7).

Das Buch ist klar gegliedert: „Der Weg nach Barmen“ (Seite 9ff), „Um das Kirchesein der Kirche“ (Seite 71ff), „Kirche zwischen nationaler Zustimmung und theologischer Neubesinnung“ (Seite 109ff), „Die Verwerfungssätze der BThE im Kontext der politischen Realitäten“ (Seite 163ff), „Zusammenfassendes Fazit“ (Seite 177ff). Dabei werden bewusst längere Passagen aus Verlautbarungen, Predigten und Pressetexten zitiert. So wird der Leser hinein genommen in die damals übliche kirchlich-theologische Sprache und die Inhalte und Formen des öffentlichen politischen Redens der Kirche und dabei mit wesentlichen Quellen konfrontiert.

Brakelmann stellt immer wieder heraus, dass die meisten Mitglieder der späteren „Bekennenden Kirche“ (BK) – und das nicht nur anfänglich - zu Hitler und seiner Regierung ein volles Ja sagten. Sie begrüßen den „Neubau“ des Staates mit seiner neuen Innen-, Rechts- und Wirtschaftspolitik. „ … vor allem die Ankündigung der Liquidierung des ‚Versailler Schandfriedens’ macht sie zu Anhängern der Hitlerschen Revisionspolitik. In dem Bündnis der alten bürgerlichen und feudalen Eliten mit der sich revolutionär verstehenden völkischen Freiheitsbewegung sehen sie angesichts der drohenden ‚roten Flut’ eine politische Notwendigkeit, um die Linksparteien endgültig aus dem politischen und kulturellen Leben auszuschalten.“ (Seite 12) Im Sieg des Nationalsozialismus sehen sie auch den Sieg ihres eigenen verinnerlichten Antiliberalismus, Antidemokratismus, Antisemitismus, Antisozialismus, Antikommunismus. „Sie dachten wie Josef Goebbels, der in einer Rede formulierte: Das Jahr 1933 radiert das Jahr 1789 aus der Geschichte aus:“ (Seite 13) Hitler wird als gottgesandter Retter des Christentums und der Kirche angesehen, der das neuzeitliche Antichristentum mit seiner Ordnung und Moral zerstörenden Macht überwunden hat.

Bei aller Bejahung des neuen Staates entwickelte sich jedoch die Abwehr einer totalen Gleichschaltung der evangelischen Kirche mit dem NS-Staat, wie es die Glaubensbewegung Deutscher Christen (DC) und der Reichsbischof Müller anstreben und ansatzweise realisieren. Man lehnte eine dahingehende staatliche Kirchenpolitik ab. Aber man war zu gleicher Zeit mit Hitlers Innen- und Außenpolitik völlig einverstanden. Brakelmann bringt es auf die Kurzformel: „Müller nein! Hitler ja!“ „Der NS-Staat war von Anfang an immer mit in der kirchlichen Arena. … Man konnte und wollte nicht vergessen, dass der Reichskanzler das Christentum zum moralischen Fundament der neuen Ordnung erklärt und dass er außenpolitisch begonnen hatte, die ‚Schmach von Versailles’ zu revidieren.“ (Seite 136)

Der NS-Staat sah indes von Anfang an in der innerkirchlichen Opposition gegen die Gleichschaltung der Kirche „ein widerständiges Element“ gegenüber dem Totalitätsanspruch des Nationalsozialismus. „Daran“ – so Brakelmann – „änderten auch nichts die vielen regelmäßigen Treuekundgebungen der kirchlichen Opposition gegenüber Führer, Volk und Staat. … Das Illusionäre und Dramatische war, dass die Mehrheit der BK sehr lange noch gemeint hat, in einem totalen Staat könne es eine ‚freie Kirche’ geben.“ (Seite 158)

Starker Tobak für alle, die die Barmer Synode als „Widerstand gegen den NS-Staat“ ansehen und die BThE als Ausdruck politischen Protestes, ist das vierte Großkapitel über „Die Verwerfungssätze der BThE im Kontext der politischen Realitäten“. Brakelmann macht klar, dass man, wenn man „Barmen im Kontext der kirchlichen Zeitgeschichte sehen und verstehen will, von dem historischen Faktum ausgehen muss, „dass der Protestantismus sowohl als kirchlicher wie als Milieuprotestantismus zum politischen Wahlsieg der deutschen Rechten mit der führenden Bewegung des Nationalsozialismus und seiner Partei einen entschiedenen Beitrag“ und damit „für die politische Durchsetzung der ‚nationalen Revolution’ geleistet hat. Er hat den Nationalsozialismus als Befreiungsbewegung vom Geist des modernen Säkularismus mit seinen Kindern des Liberalismus und Sozialismus und der mit ihnen verbundenen Weltanschauungen begrüßt. Er hoffte in Parallelität und Kooperation mit der politischen Revolution auf die Wiedergeburt der alten Bedeutsamkeit der Kräfte des christlichen Glaubens und der praktischen christlichen Ethik durch eine missionarische und pädagogische Großoffensive der Kirche.“ (Seite 163). Er zitiert ausführlich den westfälischen Präses Koch, der in seiner Barrmer Begrüßungsrede sagte: „Wir stehen hier … im Bewusstsein unserer Verbundenheit mit allen Deutschen und Volksgenossen zu einer Schicksalsgemeinschaft. … Wir haben in allem Überlegen es darauf abzustellen, wie wir mithelfen, dass Deutschland seinen schweren Weg zu einem glücklichen Ende gehen kann. Wie sollte uns, die wir hier als Vertreter der DEK versammelt sind, das nicht packen, was unser deutsches Volk anlangt … Es ist gerade immer die Evangelische Kirche gewesen, die ihre enge Verbundenheit mit dem Volk und dem Schicksal des Volkes anerkannt und bewährt hat.“ (Seite 163f)

Brakelmann zeigt, vor allem anhand der Einführungsrede von Hans Asmussen, der damals in Barmen den Synodalen die BThE ausführlich erläuterte, dass die Synode damit ausschließlich auf die Bedeutsamkeit der Schrift und der reformatorischen Bekenntnisse für die gegenwärtige Verkündigung und die rechtliche Binnenordnung der Kirche ausgerichtet wurde. Tenor: der Synode sollte es bei ihrer Beschlussfassung ausschließlich um die „Wahrheitsfrage schlechthin“ (Brakelmann) gehen. Die Folge: die vorgegebene theologische Abstraktionsebene lässt die Frage nach den konkreten politischen und rechtlichen Verhältnissen, lässt die Reflexion der eigenen Zeitgenossenschaft gar nicht erst aufkommen. Indem Brakelmann von dieser hermeneutischen Einsicht her die Verwerfungssätze der BThE durchmustert, kann er aufzeigen, dass die Frage nach verantwortlichem Verhalten als Staatsbürger, nach konkreten Reaktionen gegenüber den „anderen Ereignissen und Mächten“ (These 1) nicht gestellt wird. Der „dankbare Dienst an seinen Geschöpfen“ (These 2) wird theologisch abstrakt ausschließlich von der Königsherrschaft Jesu Christi her begründet, aber nicht angesichts der für alle sichtbaren Menschenrechtsverletzungen in konkreten Handlungszielen formuliert.

So kommt Brakelmann zu einem bitteren Fazit: „Das Problem im Ganzen dürfte gewesen sein, dass man tapfer und mit Risikobereitschaft für die ‚Freiheit des kirchlichen Auftrags’ gekämpft hat, aber bereit war, sich selbst und die deutschen Staatsbürger einem totalen Staat auszuliefern. Die Freiheit als personale Freiheit, als Gewissensfreiheit für jedermann, als Rechtsgleichheit für alle, als Versammlungsfreiheit und als wissenschaftliche und künstlerische Freiheit, also die säkulare Freiheit interessierte diese auf sich selbst konzentrierte Kirche nicht.“ Und etwas später schreibt er: „Barmer Delegierte sucht man vergebens im deutschen politischen Widerstand, sie blieben bei ihrer partiellen Widerständigkeit. Keiner von ihnen hat sein Leben für ein ‚anderes Deutschland’ verloren.“ (Seite 175)

Der Anhang von Brakelmanns Barmenbuch macht mehr als die Hälfte des Werkes aus und rechtfertigt wahrlich die Bezeichnung „Arbeitsbuch“. Ungewöhnlich, aber eine Fundgrube sondergleichen, ist das „Kalendarium politischer Ereignisse auf Reichsebene 1930 – 1934“ (Seite 181 – 267). Sodann findet man vier (!) Literaturlisten: „Zeitgenössische Literatur 1930 – 1934“ (Seite 268ff), „Zeitgenössisches zu Barmen“ (Seite 306), „Führungszeitschriften“ (Seite 307ff), „Literaturverzeichnis“ (318ff). Und schließlich werden einige wichtige - bis auf die BThE und Hans Asmussens erläuternden Synodalvortrag - westfälische Grundsatz-Dokumente aus dieser Zeit, darunter das „Bochumer Pfingstbekenntnis und Hans Ehrenbergs 72 Leitsätze zur judenchristlichen Frage, wiedergegeben. Diese besonderen westfälischen Akzente erklären sich daher, dass Brakelmanns Studie auf ein Seminar in der Bochumer evangelischen Stadtakademie zurückgeht.

Wegen der Verklärung, mit der in der evangelischen Kirche der Kirchenkampf umgeben wird, und wegen der Fragwürdigkeit, mit der dort immer wieder einzelne Barmer Spitzensätze zitiert werden, um heutige kirchenpolitische Ziele schmackhaft zu machen, halte ich die Auseinandersetzung mit der Sicht Brakelmanns für dringend geboten. Auch wenn es starker Tobak sein mag, der jedoch zum nüchternen Durchdenken und ehrlichen Neubewerten veranlassen kann.

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Vorsicht mit dem „Wunder“! - Eine neue Biographie entzaubert die Resl von Konnersreuth
Kein Glaubensmodell für das dritte Jahrtausend – Warum preschte der Regensburger Bischof mit dem Seligsprechungsverfahren vor?


Die „Resl“: Hysterikerin oder Heilige? Konnersreuth: Zeichen des Himmels für ein gottvergessenes Zeitalter oder eine düstere Frömmigkeit für Wundersüchtige? Die Pilger verwandeln das Grab der 1962 gestorbenen Therese Neumann auf dem Konnersreuther Dorffriedhof an der bayerisch-tschechischen Grenze auch heute noch in ein Blumenmeer. Doch seit die „Resl“ 1926 zum ersten Mal visionär die Passion Christi miterlebte und aus Wunden blutete, die Theologen und Mediziner als „Stigmen“ bezeichnen, scheiden sich an der urwüchsig-temperamentvollen Oberpfälzer Schneiderstochter die Geister.

„Welches Christentum, welche Facette von Katholizismus wurde und wird in Konnersreuth gelebt?“ fragt der Regensburger Theologe und Heiligenspezialist Christian Feldmann in einer soeben erschienenen neuen Biographie. „Gesunder, fröhlicher, weltzugewandter Glaube oder düstere Gettofrömmigkeit?“ Feldmann hat mehr als vierzig in sechzehn Sprachen übersetzte Biographien geschrieben, er hat Dietrich Bonhoeffer, Mutter Teresa und Martin Luther porträtiert, Edith Stein und Elie Wiesel. Seine 2006 bei Rowohlt erschienene Biographie von Benedikt XVI. ist die einzige kritisch-seriöse Auseinandersetzung mit dem Ratzinger-Papst im deutschen Sprachraum.

Seriös, behutsam, um Objektivität bemüht, aber kritische Fragen nicht ausklammernd zeigt sich der Theologe auch im Fall Therese Neumann: Man könne Konnersreuth als Stätte echten Glaubens und intensiver Begegnung mit dem gekreuzigten Herrn sehen, aber auch als Jahrmarkt der Sensationslust. Von den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts bis zu ihrem Tod 1962 defilierten fromme Pilger und neugierige Touristen in einem nicht enden wollenden Strom am Schmerzenslager der blutenden, weinenden, aus erschrockenen Augen in eine andere Welt blickenden Resl vorbei.

Das böse Wort „Hysterie“

An der Echtheit der Wundmale, gibt Feldmann zu bedenken, hat kaum ein kritischer Mediziner gezweifelt. Anzeichen für Manipulationen mit fremdem Blut gibt es nicht. Skeptiker verweisen hingegen auf die ärztliche Diagnose, die Therese Neumann bereits als jungem Mädchen gestellt wurde: schwere Hysterie. Man weiß, wie stark eine solche Störung des Nervensystems das seelische Erleben steigern und körperliche Vorgänge beeinflussen kann. Mit raffiniert in Szene gesetztem frommem Theater, mit Unmoral und Lüge habe eine hysterische Persönlichkeitsstruktur überhaupt nichts zu tun, stellt Feldmann klar. Es sei einfach eine Methode der Seele, mit Konflikten und Problemen fertig zu werden – und gehe manchmal mit einer ungewöhnlich intensiven „Autosuggestibilität“ einher.

Deshalb lassen die kirchlichen Leitungsinstanzen in solchen Fällen äußerste Vorsicht walten. Mysteriöse Erscheinungen wie Blutungen, Visionen, Nahrungslosigkeit spielen hier ohnehin nur eine untergeordnete Rolle: Von rund 320 anerkannten Stigmatisierten hat die Kirche lediglich etwa 60 zur Ehre der Altäre erhoben. Frömmigkeit, Demut, Nächstenliebe seien für ein nach christlichem Maßstab geglücktes Leben erheblich wichtiger, betont der Autor und zitiert den glühenden Resl-Verehrer Bischof Dr. Rudolf Graber: In der reichen mystischen Tradition der Kirche stehe „der geringste Grad der Liebe“ immer schon höher als jedes außerordentliche Phänomen, „ja selbst als eine Totenerweckung“. Angeblich hat ihm die Resl schon ganz früh vorhergesagt, er werde einmal Bischof von Regensburg werden. Dennoch hütete er sich, vorschnell einen Seligsprechungsprozess zu beginnen.

Das tat jetzt urplötzlich sein Nachfolger Dr. Gerhard Ludwig Müller. 2005 verkündete er in der Konnersreuther Pfarrkirche die Einleitung des diözesanen Seligsprechungsverfahrens – und nahm zur Verblüffung theologisch versierter Beobachter gleich das Ergebnis vorweg: Es sei allzu billig, das Geheimnis dieses Lebens und Leidens auf „gezielten Schwindel“ oder „hysterische Seelenzustände“ zurück zu führen, „um nur ja das bequeme Vorurteil gegenüber jeder Transzendenz nicht aufgeben und sein materialistisch verengtes Weltbild nicht hinterfragen zu müssen“.

Auch Christian Feldmann wundert sich über diese wenig diplomatische Einschätzung. Eigentlich wäre es ja Sache des nun in Regensburg eingerichteten kirchlichen Gerichtshofs und der beiden begleitenden wissenschaftlichen Kommissionen – einer historischen und einer theologischen -, die offenen Fragen in geduldiger Arbeit zu klären. Feldmann: „Weiß der Himmel, warum sich der theologisch angesehene, in kirchenpolitischen Konfliktfällen aber gern einsam und autoritär entscheidende Bischof derart aus dem Fenster gelehnt hat.“

Ein Oberpfälzer Dorfschneider widersteht Rom

Zumindest an der Demut hat es die Resl offensichtlich fehlen lassen: Zu ihren Lebzeiten gingen der Regensburger Erzbischof Buchberger und Kardinal Faulhaber aus München auf massive Distanz, weil sich die Familie Neumann hartnäckig weigerte, dem Wunsch des Vatikans nach einer mehrwöchigen Beobachtung in einer Klinik nachzukommen. „Zu einem Versuchskaninchen gebe ich meine Tochter nicht heraus!“ entrüstete sich Resls Vater, ein knorriger Schneidermeister und treibende Kraft im Dorf beim Widerstand gegen die Nazis. Auch von einem Ultimatum des Heiligen Offiziums, der vatikanischen Glaubensbehörde, ließ sich die Familie Neumann nicht einschüchtern.

Eignet sich dieses zweifellos eindrucksvolle Leben als Glaubensmodell für heute? fragt Feldmann abschließend und gibt die skeptische Antwort: „Konnersreuth taugt kaum als Gnadenort für das dritte Jahrtausend.“ Auf weite Strecken scheine es „eine sehr randständige, in starkem Maß an abstrusen Phänomenen interessierte Religion“ zu sein, die in Konnersreuth begegne. „Makabre Absonderlichkeiten statt einer alltagstauglichen Frömmigkeit. Frommer Schauder statt der Ermutigung, für mehr Liebe unter den Menschen und eine gerechtere Welt zu arbeiten. Ein düsteres, wenig strahlendes, kaum inspirierendes Christentum, rückwärtsgewandt, ohne echte Perspektive für die Zukunft.“

Ob die hier geborene und gestorbene Therese Neumann als Selige oder Heilige ein Zeichen für die Christenheit sein könne, hängt laut Feldmann davon ab, wie man sich die Kirche der Zukunft vorstellt: „als Sekte mit eng gefassten Zugangsbedingungen oder als Hoffnungsgestalt mit weit geöffneten Armen“.

Christian Feldmann: Wahn oder Wunder? Die Resl von Konnersreuth – wie sie wirklich war. MZ-Buchverlag Regensburg, 160 Seiten mit Fotos.

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© imprimatur März 2011


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