Personen, Fakten, Trends

Papst sieht Religionsfreiheit durch sexuelle Aufklärung bedroht

Papst Benedikt XVI. hat die Bildungspolitik Spaniens mit scharfen Worten kritisiert. "Angesichts des erneuten Angriffs auf die Religionsfreiheit von Familien in bestimmten europäischen Ländern, in denen die Teilnahme an Aufklärungskursen und Lebenskunde verlangt wird, kann ich nicht schweigen", sagte der Papst in seiner traditionellen Neujahrsansprache an Vatikan-Botschafter.

Er reagierte damit auf einen Streit des Vatikans mit der Regierung in Madrid. Diese will mit den Kursen liberale Werte fördern. Bereits vor drei Jahren hatte sie einen Lebenskunde-Kurs eingeführt, in dem Themen wie Homosexualität, Scheidung und Abtreibung offen angesprochen werden. Tausende Eltern hatten den Kurs als "anti-christlich" bezeichnet.

Der Papst sagte nun, solche Kurse wollten eine neutrale Wahrnehmung des Menschen und des Lebens widerspiegeln. In Wahrheit vermittelten sie aber eine gegen den Glauben und die Vernunft gerichtete Lehre. Es handle sich um ein Beispiel der "Bedrohungen" gegen "die kulturellen Wurzeln, die der Identität und des sozialen Zusammenhalts vieler Nationen zugrunde liegen". Zugleich unterstrich der Papst das Recht von Ärzten, Abtreibungen zu verweigern.


Wikileaks: Vertrauliches auch aus dem Vatikan

Der Tsunami „Wikileaks“ hat nunmehr auch den Vatikan erreicht. Die Zeitungen „El Pais“ (Spanien) und „La Repubblica“ (Italien) veröffentlichten vertrauliche Berichte von US-Diplomaten, die den Vatikan als „italienisch geprägt, kryptisch und antiquiert“ schildern. Aus den Depeschen ergibt sich nach „El Pais“, ein „Kulturschock zwischen einem modernen, demokratischen Land und einem monarchischen Machtsystem, das hermetisch und jahrhundertealt ist“. Die US-Diplomaten sähen es dennoch als wichtig an, den Vatikan „als Verbündeten zu haben“.

„Not spin city“ – eine Stadt, die nicht kommuniziert. So schildert eine Stimme aus der US-Botschaft beim Heiligen Stuhl Anfang des letzten Jahres den Vatikan. Sie zeigt sich besorgt darüber, dass es im Umfeld des Papstes nur wenige gebe, die englisch sprächen, und beklagt „das Fehlen von abweichenden Meinungen“. In einem anderen Bericht resümiert allerdings dieselbe Berichterstatterin: „Der Vatikan ist ein wunderbarer Verbündeter, der aber Nachhilfe in Public Relations bräuchte.“ Die Klage über die schlechte Außendarstellung des Heiligen Stuhls zieht sich als roter Faden durch die Depeschen – so „kodiert“ sei die Sprache an der Vatikanspitze, „dass niemand sonst sie dechiffrieren kann“. Der israelische Botschafter beim Heiligen Stuhl etwa habe einmal ein offizielles Statement bekommen, das aus Kuriensicht eine positive Botschaft an Israel enthielt; doch weil diese Botschaft „dermaßen verschleiert“ war, habe der Diplomat sie beim besten Willen nicht verstanden.

Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone schildern die Kabelberichte als einen „Yes Man“ – einen Jasager. Er sei zu oft außerhalb von Rom unterwegs, spreche kein Englisch und beschäftige sich lieber mit spirituellen Fragen als mit Außenpolitik; „nicht wenige“ hofften, dass er bald in Ruhestand gehe. Nur sehr vorsichtig urteilen die US-Analysen über Papst Benedikt: Er „irritiert manchmal Politiker und Journalisten, indem er das tut, was er für das Beste für die Kirche hält“. Beeindruckt sind die Amerikaner von Papstsprecher Federico Lombardi: Dieser habe sogar einen Blackberry. Das sei „eine Anomalie in einer Kultur, wo viele führende Gestalten nicht mal eine Email-Adresse haben“. Allerdings übe Lombardi keinen direkten Einfluss auf Benedikt XVI. aus und veröffentliche Statements eher, als dass er ihnen Form gebe.
Interessant in den als „geheim“ klassifizierten US-Depeschen sind außenpolitische Schlaglichter: Benedikt XVI. sei eigentlich gegen einen Beitritt der Türkei zur EU, der Vatikan hoffe auf einen Dialog der USA mit Kuba, und eine Stimme aus dem vatikanischen Staatssekretariat sehe Venezuelas Präsidenten Hugo Chavez als wahren Erben von Fidel Castro. Schmerzlich sind die Wikileaks-Enthüllungen, die die Missbrauchsskandale an kirchlichen Einrichtungen in Irland betreffen: Nach Darstellung der US-Diplomaten sei der Vatikan über die so genannte Murphy-Untersuchungskommission verstimmt gewesen. Die Art und Weise, wie die Kommission direkt, ohne die üblichen diplomatischen Kanäle zu nutzen, Anfragen an den Heiligen Stuhl richtete, habe diesen „verärgert“. Allerdings brachten die „Vatikan-Kontakte“ gegenüber ihren Gesprächspartnern an der US-Botschaft „sofort tiefes Mitgefühl für die Opfer von Kindesmissbrauch zum Ausdruck und betonten, es sei oberste Priorität, zu verhindern, dass sich so etwas wiederhole“.

Auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur ansa hat Vatikansprecher Lombardi (das ist der mit dem Blackberry) darauf hingewiesen, dass eine solche Veröffentlichung vertraulicher Berichte „extrem schwerwiegend“ sei. Aber „natürlich geben solche Berichte nur die Haltungen und Meinungen ihrer Autoren wieder und können nicht als Meinungsäußerungen des Heiligen Stuhls betrachtet werden“. Wie verlässlich diese Berichte seien, müsse also „mit Einschränkungen und großer Vorsicht“ beurteilt werden.


Piusbrüder beten nicht mit Andersgläubigen

Das von Papst Benedikt XVI. zu Jahresbeginn angekündigte ökumenische Gebetstreffen macht den Traditionalisten der Piusbruderschaft Angst. So der Leiter der von der Kirche nicht anerkannten Gemeinschaft, Bernhard Fellay, in einer Presseerklärung. Er führt aus, dass die Symbolik des gemeinsamen Gebetes, die Papst Johannes Paul II. 1986 mit dem ersten Treffen dieser Art geschaffen habe, voller grober Irrtümer gewesen sei. Fellay betont, dass es für andere Religionen keinen anderen Weg zum Heil gebe als die Bekehrung zu Christus. Genau dies solle Papst Benedikt klar äußern. Das Gebetstreffen beleidige Gott durch Verletzung des ersten Gebotes. Fellay bezeichnet die Einladung als „Blasphemie“, es gebe nichts Geeigneteres, um den Zorn Gottes herauszufordern.


EKD-Ratschef appelliert in Abendmahlsfrage an Bischofskonferenz

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, appelliert an die katholische Kirche, Eheleuten mit verschiedenen Konfessionen das gemeinsame Abendmahl zu erlauben. »Ich bitte die Deutsche Bischofskonferenz, für konfessionsverbindende Ehepaare eucharistische Gemeinschaft zu ermöglichen«, sagte der rheinische Präses am 10. Januar in Bad Neuenahr. Dadurch würde lediglich das nachvollzogen, »was in der Kirche Jesu Christi für diese Familien schon Realität ist und was deshalb zu Recht auch in vielen Gemeinden gelebt wird«. Konfessionelle Unterschiede müssten nicht kirchentrennend sein. Dies zeige der Protestantismus selbst. »Unsere Erfahrung ist: Lebendige Vielfalt in dem einen Glauben muss nicht trennen, sondern führt gemeinsam an den Tisch des einen Herrn«, sagte er. In der Ökumene gelte es, beharrlich auf dem gemeinsamen Weg zu bleiben und »mit großer Sehnsucht Fortschritte« zu suchen.


Papst: „Leider noch weit entfernt von eucharistischer Gemeinschaft“

Die christlichen Kirchen sind „noch weit entfernt“ von der Abendmahlsgemeinschaft. Das sagte Papst Benedikt XVI. gleichsam als Antwort auf den Vorstoß des EKD-Vorsitzende bei einer Generalaudienz:
„In besonderer Weise drückt sich das Leben der Kirche im Brechen des Brotes, der Feier der heiligen Eucharistie aus, in der Christus mit Leib und Blut gegenwärtig wird. Die Eucharistie ist Ausdruck der vollen Gemeinschaft mit Christus und der Gläubigen untereinander. „Leider sind wir von dieser Einheit, um die Christus doch gebetet hat, noch weit entfernt.“


Irische Katholiken kritisieren Hirtenbrief des Papstes zur Missbrauchsproblematik

Irlands Katholiken haben sich nach Aussage des Bischofs von Ossory, Seamus Freeman, enttäuscht über den Hirtenbrief des Papstes zu sexuellem Missbrauch vom März geäußert.
Die Gläubigen seien unzufrieden, dass der Papst die Missbrauchsfälle in kirchlichen Schulen und Heimen in Irland nicht als Symptom der Mängel in Struktur und Funktion der Kirche ansehe, zitiert die Tageszeitung „Irish Times“ den Bischof. Viele irische Katholiken hätten sich beschwert, dass der päpstliche Brief vom März keine direkte Selbstkritik der Rolle des Vatikans enthalte, so der Bischof aus der südöstlichen Region Kilkenny. Auch sei das Fehlen von Laien in einflussreichen Positionen der Kirche kaum thematisiert worden. Mehr als 3.000 schriftliche Reaktionen auf den Papstbrief sind nach Freemans Angaben eingegangen. Viele Katholiken hätten darin einen offeneren Dialog über Sexualität, Zölibat und Frauenpriestertum gefordert.


Verstimmung bei US-amerikanischer Frauenorden nach vatikanischer Visitation

Die vatikanische Sonder-Visitation bei US-amerikanischen Frauenorden hat offenbar für Verstimmung bei den betreffenden Instituten gesorgt. Rom müsse die „Tiefe der Verärgerung und Verletzung“ unter den Ordensfrauen zur Kenntnis nehmen, sagte der Sekretär der römischen Ordenskongregation, Erzbischof Joseph Tobin, der Online-Ausgabe der amerikanischen Zeitschrift „National Catholic Reporter“ zufolge. Es brauche eine „Strategie der Versöhnung“ zwischen dem Vatikan und den Orden, so Tobin weiter. Er rechne nicht mit „Strafmaßnahmen“ als Folge der Visitation. Vor möglichen vatikanischen Entscheidungen über die Frauenorden müssten die Gemeinschaften Gelegenheit erhalten, die Ergebnisse der Untersuchung zur Kenntnis zu nehmen und darauf zu antworten.


„Geschlecht nach Laune?“

Der Vatikan unterstellt der UN-Organisation Unesco offenbar einen geheimen Plan zur Homosexualisierung der Weltbevölkerung. Unter Berufung auf ein Gespräch mit dem „Familienminister" des Vatikans, dem italienischen Kurienkardinal Ennio Antonelli, berichtete der Bischof von Cordoba (Spanien), Demetrio Fernandez, in einer Predigt von einem Unesco-Programm - dieses ziele darauf ab, „die Hälfte der Weltbevölkerung in 20 Jahren homosexuell werden zu lassen“. Antonelli habe seine Behauptungen auf Unesco-Projekte zur Durchsetzung der „Ideologie der Geschlechtergleichheit“ gestützt. Sie seien „teilweise in unseren Schulen schon präsent“. Demnach sollen „Menschen nicht mehr als Mann oder Frau auf die Welt kommen, sondern ihr Geschlecht je nach Laune wählen“ können. Fernandez Äußerungen sind Teil der neuen Offensive des spanischen Klerus zur Verteidigung des katholischen Familienbildes. Zuletzt hatte der Bischof von Alcala, Juan Antonio Reig, behauptet, häusliche Gewalt sei „in katholischen Ehen weniger verbreitet“ als in anderen Lebenspartnerschaften. Am folgenden Sonntag besuchten Tausende von Katholiken in Madrid die jährliche Demonstration für die klassische Familie.


Schweiz: Werden Katholiken des Bistums Chur "entheimatet"?

Die grosse Mehrheit der Katholiken im Bistum Chur werde von ihrem eigenen Bischof "praktisch entheimatet". Diese Ansicht vertritt Thomas Binotto, Chefredaktor des Zürcher Pfarrblatts "Forum", in einem Beitrag der Kirchenzeitung.

Diözesanbischof Vitus Huonder treibe einen "Keil zwischen die – nennen wir sie ’ordentlichen’ und die ’ausserordentlichen’ – katholischen Gläubigen seines Bistums", klagt Binotto. Der Bischof bezeichne die "ordentlichen", die die überwältigende Mehrheit seiner Herde ausmachten, selbst bei offiziellen Anlässen "als eigentlich gar nicht mehr katholisch".

Jüngst habe Bischof Huonder anlässlich einer Priesterweihe vom 27. November in der Kathedrale von Chur vor dem Schluss-Segen gar geklagt, dass sein Bistum vom Glauben abgefallen sei. Die Mehrheit der Katholiken werde auf diese Weise "von ihrem eigenen Hirten praktisch ’entheimatet’ und gegen ihren Willen aus der Herde verstoßen", schreibt Binotto.

Die "Diagnose" von Binotto beruht auf verschiedenen Tendenzen, die er im Bistum Chur beobachtet: Er weist etwa auf die Vorliebe des Bischofs für die tridentinische Messe hin,zum anderen auf seine engen Beziehungen zur Priesterbruderschaft St. Petrus sowie auf Differenzen zwischen Huonder und dem Regens des Churer Priesterseminars St. Luzi in Sachen Priesterausbildung. Letztere drehen sich offenbar um die vom Bischof geplante Ausbildung der Priesterkandidaten für die „außerordentliche (tridentinische) Form der Messe.

Das Bistum, so Binotto, versuche mit allen Mitteln, den Konflikt um die tridentinische Messe unter Verschluss zu halten. So hat der Bischof dem Regens des Priesterseminars Ernst Fuchs verboten, gegenüber Medien Stellung zu nehmen zur Situation im Priesterseminar, was Fuchs auf Anfrage gegenüber dem "Forum" bestätigte.


„Es lebt sich mit der Wahrheit viel besser“

Die Missbrauchskrise des vergangenen Jahres wird sich nach den Worten von Kardinal Christoph Schönborn in einem schmerzlichen Verlust an Kirchenmitgliedern niederschlagen. „Wir hatten seit der Nazizeit nicht mehr so eine Austrittswelle. Ich rechne im Jahr 2010 mit bis zu 80.000 Kirchenaustritten.“ Das sagte der Wiener Erzbischof und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz in der „Tiroler Tageszeitung“. Die einzelnen Diözesen seien zu Sparprogrammen gezwungen. Er sei aber „deshalb kein Pessimist“, trotz Krise und Kirchenaustritten hege er für die Kirche Hoffnung. Schönborn erinnerte an das Wort Jesu: „Die Wahrheit wird Euch frei machen.“ Die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle sei von diesem Grundsatz getragen. „Es lebt sich mit der Wahrheit viel besser.“ Schönborn wörtlich: „Für mich war dies der einzige Weg, den Opfern gerecht zu werden. Denn ein Vertuschen hätte den Opfern noch einmal das Gefühl gegeben, Opfer zu sein.“ Das Vertuschen sei allerdings „kein Privileg der Kirche“. 2010 sei jedenfalls ein wichtiger Lernprozess gewesen.


Woran glauben?

Von Luther stammt der Gedanke, dass christlicher Glaube vielleicht auch ohne Kirche funktioniert. Sola fide – allein durch den Glauben könnten die Gläubigen der Gnade teilhaftig werden. Das heißt: Der Ort des Glaubens ist der Mensch selbst. Wer das nicht glaubt, der frage den katholischen Theologen Gotthold Hasenhüttl, der 2003 vom Priesteramt suspendiert wurde und jetzt gesagt hat: »Die Kirche ist ein vergifteter Fluss, der einer Kläranlage bedarf.« Hasenhüttl ist heute der prominenteste deutsche Fall von Glauben ohne kirchlichen Segen und wurde 2010, im Jahr der schweren Missbrauchsvorwürfe, zur Gallionsfigur einer antikirchlichen Stimmung im Kirchenvolk. Die Christen in Deutschland traten ja nicht einfach aus, sondern beharrten selbstbewusst auf dem rechten Glauben im Unterschied zum real existierenden Klerus.
(Aus: Zeit.online. Nr. 52/2010)


Der Blasiussegen im Liturgischen Kalender Trier

Wer hat da interveniert? Im Liturgischen Kalender des Bistums Trier stand am 2.2.2010:
„Heute und morgen wird nach Trierer Bistumsbrauch der Blasiussegen erteilt… Die Zeichenhaftigkeit des Blasiussegens verlangt, dass er vom Priester oder Diakon bzw. beauftragten Laien einzeln erteilt wird.“

Am 2.2.2011 steht dort zu lesen: „Die Zeichenhaftigkeit des Blasiussegens verlangt, dass er vom Priester oder Diakon einzeln erteilt wird.“

Hat der Hl. Blasius diese Änderung herbeigeführt, um den Wert seines Segens zu steigern? Bischof Ackermann von Trier, der diesen Kalender herausgibt, kann es doch wohl nicht gewesen sein, denn er sagt an anderer Stelle:

„Dass Laien in unseren Gemeinden Verantwortung übernehmen, ist nicht neu. Diese Verantwortung erstreckt sich auch auf den Bereich des Gottesdienstes.
Darum ist es wichtig, dass es Frauen und Männer gibt, die sich hier auskennen, um die Gottesdienste in ihren unterschiedlichen Formen mit Herz und Verstand mitgestalten zu können.“
Dr. Stephan Ackermann , Bischof von Trier, Erster Vorsitzender des Deutschen Liturgischen Institut e. V.


Warnschuss der Sonder-Mitarbeitervertretung des Bistums Trier

In letzter Zeit wurde die SoMAV vermehrt mit dem Problem der sogenannten Loyalitätsobliegenheiten konfrontiert. Darüber informiert die Vertretung von Laienangestellten in einem Newsletter. Dabei gehen Vertreter des Bistums nicht etwa der Frage nach, ob Gemeinderenten(innen) oder Pastoralreferenten(innen) auf der faulen Haut liegen und ihren dienstlichen Einsatz vernachlässigen, worüber in Gemeinden durchaus schon einmal geklagt wird, sondern es geht dem Bistum um formale Belange.

„MitarbeiterInnen wurden vom Dienstgeber zu Gesprächen mit arbeitsrechtlichem Hintergrund nach Trier einbestellt, weil ein Verstoß gegen die Loyalitätsobliegenheiten vermutet wurde.

Neben altbekannten Themen, die die persönliche Lebensführung betreffen, also z.B. außereheliches Zusammenleben, gehören zu diesen Loyalitätsobliegenheiten auch öffentliche Äußerungen in mündlicher und schriftlicher Form, die u.U. gegen die Lehre der Kirche verstoßen oder die Verunehrung der Heiligen Eucharistie durch Teilnahme an Gottesdiensten, die in Form (Hochgebete, die nicht im Messbuch stehen) und Materie (z.B. selbstgebackenes Brot) nicht den kirchlichen Vorgaben entsprechen.“

Der Newletter erinnert an die „Grundordnung des kirchlichen Dienstes“, in der es heißt:
„Die Kirche stellt an ihre Mitarbeiter Anforderungen, die gewährleisten, dass sie ihren besonderen Auftrag glaubwürdig erfüllen. Sie können somit von ihren Mitarbeitern verlangen, dass sie sich loyal und aufrichtig im Sinne der Lehre der Kirche verhalten.
Sanktionen bei Verstößen gegen Loyalitätsobliegenheiten (Artikel 5 GO) sind abgestuft normiert. Als letzte Maßnahme kommt eine Kündigung in Betracht, wenn nämlich ein klärendes Gespräch, Abmahnung, formeller Verweis, Versetzung oder Änderungskündigung nicht geeignet sind, dem sogenannten Obliegenheitsverstoß zu begegnen.“

"Ein nach Artikel 5 Abs. 2 generell als Kündigungsgrund in Betracht kommendes Verhalten schließt die Möglichkeit einer Weiterbeschäftigung aus, wenn es begangen wird von pastoral, katechetisch oder leitend tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aufgrund einer Missio canonica tätig sind. Von einer Kündigung kann ausnahmsweise abgesehen werden, wenn schwerwiegende Gründe des Einzelfalles diese als unangemessen erscheinen lassen."

Der Rat der Sonder-Mitarbeitervertretung: Sollten MitarbeiterInnen in eine solche Lage geraten, ist unbedingt ein sofortiger Kontakt - bevor Gespräche mit dem Dienstgeber erfolgen - mit der Sondervertretung angeraten.


Comeback-Pläne von Bischof Walter Mixa

„Nicht erfreut“ zeigt sich der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa. Wie sein Bistumssprecher kürzlich der Katholischen Nachrichtenagentur mitteilt, sei Zdarsa „erstaunt“ über die Ankündigung eines Buchprojekts und einer missionarischen Vortragsreise, die Mixa mit einem ehemaligen Bodyguard plane. „Die Zeit der Heilungen und des Schweigens“ sei „noch nicht zu Ende“, so der Bischof. Damit erinnert er daran, dass Papst Benedikt XVI. Mixas Entpflichtung als endgültig bezeichnet habe. Dieser war nach Untreue- und Prügelvorwürfen im Frühjahr 2010 als Bischof von Augsburg und Militärbischof der Bundeswehr zurückgetreten. Die Anschuldigungen wurden aber nie vollständig aufgeklärt.


© imprimatur März 2011
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