Der Truppenaufmarsch hat begonnen

Lieber Joseph!

Wer in meiner alten, mittelhessischen Heimat hochnäsig auf die Mitmenschen runterschaut und, wie die Rhön-Bauern sagen, meint, er dürfe den "Furz größer lassen als das Loch", ist bei den Leuten vom Land schnell unten durch. Ich erinnere mich noch gut an den neuen Kaplan damals in unserer Pfarrei (einer von denen, die laut Benedikt XVI. kein gruppen-dynamisches Training brauchen, weil das angeblich nicht "zielführend" ist!). Er beschimpfte die Gottesdienstbesucher regelmäßig und behandelte sie nicht selten wie einen Haufen ungezogener Kinder. Es kam, wie´s kommen musste, und die ach so "dummen Bauern" unseres Dorfes beschlossen, dem Kaplan eine kleine Lektion zu erteilen. Schon beim nächsten, gut besuchten Vereinsfest mischten sie Zigarettenasche ins Bier von Hochwürden und es dauerte gar nicht lange, bis es diesem speiübel wurde und er - laut hörbar - in den Festsaal kotzte! Die Schadenfreude war riesengroß!

So ist das halt nun mal, mein lieber Freund: egal wo du bist, egal wo du arbeitest - du wirst immer ein paar schlichte Umgangsformen beachten müssen, auf die sich zivilisierte Menschen geeinigt haben. So kannst du zum Beispiel nicht einfach herkommen und den anderen sagen, dass sie alles falsch machen und dass du ihnen schon zeigen wirst, wie das richtig gemacht wird! Du kannst nicht gleich am ersten Tag in deiner neuen Firma über den angeblich "rückständigen Führungsstil" schmunzeln und Reformen fordern. Du wirst sonst sehr schnell von allen "geschnitten" werden, weil du mit deinem besserwisserischen Gehabe dem Rest der Belegschaft schlichtweg auf den Geist gehst!

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hatte schon Recht, als er dieser Tag erklärte, dass es absolut nichts bringt, "mit der Tür ins Haus zu fallen" - weder beim lieben Gott noch bei den Menschen. Und es fehlt ja in der Kirchengeschichte wahrhaftig nicht an Leuten, die diese feine Zurückhaltung zeitlebens übten. Ich denke an die großen Asienmissionare Matteo Ricci (China) und Robert de Nobili (Indien), die wegen ihrer einfühlsamen und respektvollen Art unter den Konfuzianern und Brahmanen in Fernost hohes Ansehen genossen. Ich erinnere mich auch an den französischen Kardinal Charles Lavigerie, der im 19. Jahrhundert den Mitgliedern der von ihm gegründeten Missionsgesellschaft "dringend ans Herz legte", im muslimischen Nordafrika eine tiefe Freundschaft mit den Angehörigen des Islams zu pflegen und die Menschen dort immer "unsere große Sympathie für ihre Kultur und ihre religiöse Tradition" spüren zu lassen. Ja, und warum sollte ich an dieser Stelle nicht ausdrücklich die klassischen "Regieanweisungen" des 2. Vatikanischen Konzils in der Konstitution "Gaudium et Spes" nennen, die für die Missionare unserer Zeit formuliert wurden und so häufig von der "Schicksalsgemeinschaft" sprechen, in die wir mit allen Menschen unserer Erde eingebunden sind. Dass "Gaudium et Spes" nicht nur für Johannes XXIII., sondern auch für Giacomo Lercaro (Erzbischof von Bologna) und Helder Camara (Erzbischof von Olinda Recife) sowie für die über 500 anderen Konzilsväter, die sich im sogenannten "Katakomben-Pakt" auf die Seite der Armen gestellt hatten, ein Meilenstein in der modernen Kirchengeschichte ist, macht deutlich, wie dringend wir heute eine Rückbesinnung auf diesen Text brauchen!

Lieber Joseph, ich hatte dir ja früher schon mal gesagt, dass "Gaudium et Spes" in "Spe Salvi", der Enzyklika Benedikt XVI. über die Hoffnung, nicht vorkommt. "Gaudium et Spes", so muss ich hier mit sehr großem Bedauern feststellen, spielt auch in der von Ratzinger im Herbst letzten Jahres angekündigten Neu-Evangelisierung (NE) keine Rolle, die in den Kernländern des christlichen Europas durchgeführt werden soll - eine Tatsache übrigens, die wir Katholiken in Lateinamerika, Afrika, Asien und Ozeanien (immerhin drei Viertel der 1,2 Milliarden Katholiken weltweit!) nicht wortlos hinnehmen werden und die ich auch am Schluss dieses Briefes kommentieren werde.

Die Vorbereitungen zu dieser höchst fragwürdigen NE laufen, wie du weißt, inzwischen auf Hochtouren. Wer geglaubt hatte, die Organisatoren des ehrgeizigen Projekts würden sich bei den großen missionarischen Vorbildern früherer Zeiten eine "Scheibe abschneiden", wird bitter enttäuscht. Stattdessen wird in bestem "Kriegsjargon" gehetzt und gedroht. Es wird gelogen und nach allen Seiten ausgeteilt. Es geht brutal "von hinten in die Knochen" und es wird hämisch gegrinst, wenn Gegenspieler angeschlagen vom Platz humpeln oder nach einem provozierten Foul vorzeitig des Feldes verwiesen werden (als ehemalige aktive Fußballer wissen wir noch sehr genau, wie einem da zumute ist!). Weh tut mir besonders, mein Freund, wenn ich mitansehen muss, wie sich NE-Sprecher über katholische Frauen lustig machen, die an "schicken Impulspapieren häkeln", oder über katholische Pensionäre herziehen, die meinen, sich in ihrer "Seniorenfreizeit" noch nützlich machen zu müssen! Stell dir den Sturm der Entrüstung vor, wenn wir Ratzinger fragen würden, wieviele Stunden pro Tag er an seiner neuen Enzyklika über den Glauben "häkelt" oder wie lange er sich das Papstamt in seiner "Seniorenfreizeit" noch zumuten will! Im Folgenden meine ersten Eindrücke von den "Frontabschnitten dieser NE" - urteile selbst!

Erstens: Die böse Welt

Diese Welt - das wird den künftigen Gotteskriegern mit grimmigem Nachdruck eingehämmert - muss dringendst "im Blute Christi (laut Kardinal Meisner das "Waschmittel schlechthin") reingewaschen" werden. Sie ist ein Sündenpfuhl, aus dem ständig Wellen moralischen Schmutzes in die Kirche reinschwappen und das "blütenweise Gewand der Braut Christi" besudeln. Die Welt ist Reich der Gottlosigkeit, der Finsternis und des Bösen. Sie ist korrupt durch und durch. Sie ist Wüste, in der von Blindheit geschlagene Menschen ziellos umherirren und nach "lebendigem Wasser" schreien. Die Welt ist voll von Massengräbern, in denen die staatlich geförderte "Abtreibungsindustrie" ihre unschuldigen Opfer entsorgt. Die Welt hängt - bildlich gesprochen - am Tropf und bedarf unbedingt einer rettenden "Transfusion" durch die Kirche. Die Welt ist Feindesland, "zeitgeist-infiziert", Bastion des Antichristen und seiner sittenlosen, modernistischen Vasallen. Die Welt ist ein "Schlachtfeld", auf dem allein im vorigen Jahrhundert 45 Millionen Christen den Märtyrertod starben und derzeit 100 Millionen verfolgt werden.

Ich höre dich, lieber Joseph, über den Atlantik hinweg entsetzt und ungläubig fragen, von welchem Planeten in diesen Horrorbildern der NE-Betreiber eigentlich die Rede ist! Und dem Sozialisten-Sepp, der sowieso immer sauwütend auf das Weltuntergangsgerede religiöser Sektierer ist, wird diesmal bestimmt nur ein einziges Wort
über die Lippen kommen: "Verbrecher!" Sag ihm ruhig, dass ich da ganz seiner Meinung bin. Denn wer die Welt so skrupellos schlecht macht, der sagt praktisch Zig-Millionen von Menschen frech ins Gesicht, dass sie ja nicht gerade sonderlich erfolgreich waren bei ihrem Versuch "das Antlitz der Erde zu erneuern"! Der sagt mit anderen Worten: was seid ihr doch für armselige, inkompetente Würstchen!

Apropos "Schmutz": Ist es nicht sonderbar, dass dieser angeblich immer nur von außen in die Kirche reingetragen wird! Wieso erwähnt niemand die Schmutzkampagnen, die aus der Kirche heraus gezielt gegen unbescholtene und aufrechte Christen geführt werden, und mit denen man Tausenden von unbequemen Zeitgenossen das Leben zur Hölle macht?!

Joseph, ich könnte auf die Schnelle die ganzen Nicht-Regierungs-Organisationen gar nicht aufzählen, die ich persönlich hier in Brasilien, in Deutschland und in anderen Ländern kenne. Weltweit sind es nach meinen Schätzungen bestimmt weit über 200.000, und wir wissen, dass ihre Mitglieder nicht selten die eigene Freizeit opfern und ihren Einsatz aus der eigenen Tasche finanzieren. Wollen der Papst und seine NE-Gehilfen etwa behaupten, dass diese ganzen Organisationen genauso wie beispielsweise die über 650.000 Frauen, die in rund 6000 katholischen Pfarreien Deutschlands dem Verband der kfd angehören, nichts anderes im Sinn haben, als Gottes wunderschöne Schöpfung in eine Wüste zu verwandeln?! Ist das, was Wissenschaftler und Forscher (Leute wie der katholische Philosoph und Naturwissenschaftler Friedrich Dessauer), Polizisten und Feuerwehrleute, Krankenpfleger und Ärzte rund um den Erdball für den Fortschritt, für die Sicherheit und für die Gesundheit ihrer Mitmenschen tun, einfach nur ein "Akt der Selbstbefriedigung"? Und die unzähligen überkonfessionell engagierten Freiwilligen, die sich nun wirklich von keinem NE-Fanatiker nachsagen lassen müssen, dass sie auf nem Ego-Tripp seien oder Angst hätten, sich die Hände schmutzig zu machen, wenn sie Alten und Behinderten den Hintern abputzen - sollen die wegen "kläglichen Versagens" demnächst standrechtlich erschossen werden?!

Noch ein Wort zu den phantastischen Zahlen der Vatikan-Propagandisten: Joseph, die sind erstunken und erlogen! 45 Millionen Märtyrer im vorigen Jahrhundert - Junge, da hätten in einigen Ecken der Welt furchtbare Gemetzel stattfinden müssen, und obwohl ich als Journalist nun wirklich viel rumgekommen bin, habe ich nirgendwo Spuren von Massakern entdeckt, bei denen auch nur annähernd die von den NE-Ideologen projizierte "Jahresrate" von mindestens 450.000 Opfern erreicht worden wäre! Und die 100 Millionen Christen, die angeblich derzeit schwerste Verfolgungen erleiden - selbst wenn der Vatikan alle von ihm innerhalb und außerhalb der Kirche verfolgten Christen (man denke nur an die tapferen Frauen und Männer von DONUM VITAE, auf die ich weiter unten noch kurz zu sprechen kommen werde!) mitrechnet - was er natürlich nicht tut, ist diese Zahl reine Fiktion. Sie dient einzig und allein dem Zweck, die NE-Rekruten davon zu überzeugen, dass diesmal "das Überleben der Christenheit" auf dem Spiel steht, und sich die Kirche mit allen Mitteln zur Wehr setzen muss. Für mich steht fest: wer solche Zahlen in Umlauf bringt, verfügt über ein beängstigendes Potential "krimineller Energie" und muss als "gemeingefährlich" eingestuft werden!

Zweitens: Die äußeren Feinde der Kirche

Unglaublich, lieber Joseph, wie das NE-Team unter seinem neuen Chef Rino Fisichella (auch zu ihm weiter unter noch ein paar klärende Worte!) fast genüsslich die Hauptfeinde der Kirche beim Namen nennt. An erster Stelle kommen wir, die Journalisten - notorische Waffenbrüder des Antichristen, deren größtes Vergnügen darin besteht, "das Volk Gottes gegen die Kirchenführung aufzubringen" (Bischof Müller), "das Heilige in den Schmutz zu ziehen" und Lügen über Gott und den Papst in die Welt zu setzen. Kein Wunder, dass uns Kardinal Giacomo Biffi, Fastenprediger des Vatikans und Seelenverwandter des deutschen Papstes, pauschal als "Ungeziefer" bezeichnet!

Ins Visier genommen werden sodann die Atheisten und ihre Gesinnungsfreunde, die nicht aufhören, die Menschheit unter das Joch ihrer gefährlichen "Diktatur des Relativismus" zu zwingen. Sie werfen ihre "Streubomben" des Zweifels und des Hasses über den Gläubigen ab und machen gemeinsame Sache mit allen, die die Kirche und ihre Lehre "geschichtskritisch" unter die Lupe nehmen.

Alle im NE-Stab sind sodann überzeugt, dass der Islam in Europa fest entschlossen ist, unserer christlich-abendländischen Kultur den Todesstoß zu versetzen und auf den Spitzen unserer Kirchtürme den "Halbmond" anzubringen. Der Islam muss deshalb bekämpft werden, und in Österreich - das wird in den Reihen der NE-Sympathisanten freudig zur Kenntnis genommen - gibt es sogar schon das "Institut St. Justinus", das sich offen zur Türkenmission bekennt und dankbar erklärt, dass man dafür heutzutage "nicht mehr über Weltmeere fahren" müsse!

Mein Freund, es ist nicht zu fassen, wie der Biffi uns Journalisten ungestraft als "Ungeziefer" bezeichnen darf! Das ist "allerallerunterste Schublade", und es will mir einfach nicht in den Kopf, wie der uns mit spürbarer Verachtung gewissermaßen ins Gesicht schlägt und fast im gleichen Atemzug um freundschaftliche Beziehungen bittet! Weder vom Papst noch von irgendeinem anderen Kirchenführer ist bis jetzt eine Entschuldigung bei uns eingegangen. B16 wird sich vermutlich in diesem Falle genauso wenig entschuldigen, wie damals, als er 1979 gegen die Katholiken Lateinamerikas und deren Katechismus "Vamos caminando" falsches Zeugnis ablegte! Sich entschuldigen - was für unsere gutkatholischen Eltern in so einem Falle selbstverständlich gewesen wäre - ist offensichtlich unter Joseph Ratzingers Würde! Wie liebend gerne würde ich mal wieder vor deinem Namensvetter in Rom den Hut ziehen und sagen: Respekt!

Ja, und wo schon von den äußeren Feinden der Kirche die Rede ist, muss hier die Frage erlaubt sein, warum die NE-Organisatoren nicht klipp und klar auch die Pius-Brüder nennen - Fanatiker, die die nachkonziliare Kirche seit 45 Jahren verteufeln und erklärte Antisemiten sind. Versteht es B16 wirklich als Werbung für unsere Kirche, wenn er sich mit diesen Leuten an einen Tisch setzt und ohne Gegenleistung das "letzte Tafelsilber des 2. Vatikanums“ verscherbelt, während das Amtsgericht Regensburg (April 2010) fast zeitgleich und sehr konsequent den Pius-Bischof Williams wegen Volksverhetzung zu einer Strafe von 10.000 Euro verurteilt?! (Hat eigentlich B16 auf das Urteil aus Regensburg reagiert und den Williams wieder exkommuniziert?).

Übrigens, wenn die NE-Organsisatoren und ihre rechtsradikalen Gefolgsleute meinen, sie müssten gegenüber den Muslimen wieder "christliches Erbland" verteidigen bzw. zurückerobern und auch ansonsten "kulturkämpferische Stimmung" erzeugen, erweisen sie unserer Zeit einen denkbar schlechten Dienst. Viel nützlicher wäre es, sich bei Hans Küng und seinem Tübinger Team mal gründlich über das "Projekt Weltethos" zu informieren und alle klerikal-faschistischen "Muskelspiele" zu unterlassen.

Drittens: Die inneren Feinde der Kirche

Papst Benedikt XVI. und seine NE-Kommissare wissen natürlich seit langem, dass ihr restauratives Missionsprojekt kirchenintern auf gehörigen Widerstand stoßen wird, und sie kennen die Ecken, aus denen starker Gegenwind zu erwarten ist. Ganz oben auf der Liste der "ewigen Nörgler und Papstkritiker" steht für sie die sogenannte "Kirche von Unten", ein Zusammenschluss katholischer Basisgruppen, deren Mitglieder beharrlich Reformen anmahnen und auf einem "demokratischen und synodalen Zusammenspiel aller Kräfte in unserer Kirche" bestehen - wenn in den Pfarreien und in den Diözesen beraten und entschieden wird! (Wieso die Ex-Herausgeberin des inzwischen eingegangenen "Rheinischen Merkurs", Christa Mewes, die Forderung nach Demokratie in der Kirche für eine "schwere Sünde gegen den Hl. Geist" hält, wird uns wahrscheinlich bis zum Jüngsten Gericht ein Rätsel bleiben!).

Unter dem Dauer-Beschuss Ratzingers und seiner mit allen schmutzigen Tricks der psychologischen Kriegsführung vertrauten "Artilleristen" befinden sich seit nunmehr über 10 Jahren auch die Frauen und Männer des "Zentralkomitees der deutschen Katholiken" (ZdK). Stell dir vor, es wird offen verlangt, den "Funktionärs-Christen" den bischöflichen Geldhahn zuzudrehen (ohne natürlich das große Heer der Kirchensteuerzahler zu fragen!), die traditionsreiche Bastion der katholischen Laienverbände zu schleifen und "diese ganzen krankhaften Nestbeschmutzer" nach Hause zu schicken!.

Die Dreckschleuder gegen das ZdK bedient für die NE-Organisatoren - gegen üppige Bezahlung aus der Verbandskasse der Diözesen! - das "Forum deutscher Katholiken" (FdK) - eine Sammelbewegung von über 70 erzkonservativen Gruppierungen aus dem deutschsprachigen Raum. Vorsitzender des "Forums" ist der FELS-Chefredakteur Hubert Gindert, der den "Schwätzern vom ZdK" vorwirft, seit 40 Jahren die deutsche Kirche im Namen des 2. Vatikanischen Konzils zu "zerneuern" .Und der - ohne jeglichen Widerspruch aus den Reihen der deutschen Bischöfe (!) - offen die Meinung vertreten darf, dass es Zeit ist, das "Zentralkomitee der deutschen Katholiken" aufzulösen!

Seit 2001 hält das FdK jedes Jahr einen Kongress ab, der unter dem Motto "Freude am Glauben" steht. Und weil die Mitglieder des FdK bei ihren Zusammenkünften gar nicht häufig genug ihre Treue zu Papst und Kirche beteuern können, sind sie für den Fuldaer Bischof Algermissen in einer ansonsten trostlosen Kirche "wie das Brot auf dem Tisch". Sie jubeln, wenn sie von Ratzinger (2001) höchstpersönlich "wie Schafe unter die Wölfe" geschickt werden (weil es ja nichts Schöneres gibt, als verfolgt und mit Christus ans Kreuz genagelt zu werden!), und sie quittieren die Grußadresse von Ex-ZdK-Präsident Hans-Joachim Meyer (wirklich eine Geste guten Willens!) mit Pfiffen und Hohngelächter!

Mein lieber Freund, wie kommen diese finsteren Gesellen (für die die Religion zu einer todernsten Sache geworden ist) eigentlich dazu, den ZdK-Mitgliedern und uns allen die "Freude am Glauben" abzusprechen? Zu behaupten, wir beteten nicht mehr und würden zusammen mit den ganzen Theologen Deutschlands (den Müller von Regensburg natürlich ausgenommen!) unten an der Basis nur "leeres Stroh" dreschen (so Ratzinger, der ein Buch nach dem anderen schreibt und sich nach meinem bescheidenen Dafürhalten dadurch eines eklatanten Amtsmissbrauches schuldig macht!)? Was denken sich diese NE-Eiferer nur dabei, wenn sie uns ihre "Brandmüllers" ins Haus schicken, um uns einzuschüchtern und zu fragen, wie wir Laien dazu kommen, uns in "innerkirchliche Angelegenheiten" einzumischen?! Wundere dich nicht, wenn demnächst auch bei euch im katholischen Kleinhandwerkerverein und in der katholischen Frauengemeinschaft Abgesandte unseres deutschen Papstes auftauchen und euch "ins Gebet nehmen", weil ihr - wie Zig-Tausend andere treue Katholiken in Deutschland - in eurer kurz bemessenen Freizeit das "schreckliche Verbrechen" begeht, unentgeltlich die Finanzen eurer Pfarrei zu betreuen; Alte und Behinderte zu pflegen; jeden Samstag die Kirche gründlich zu putzen; Erstkommunion- und Firmunterricht zu erteilen; den roten Teppich auszurollen, wenn der Bischof zu Besuch kommt; jedes Jahr die Adveniat- und missio-Basare zu organisieren, um in Lateinamerika und in Afrika bei der Ausbildung kirchlicher Führungskräfte zu helfen; oder im Pfarrhaus und im Gemeindezentrum neue elektrische Leitungen und Pissoirs zu installieren, weil ihr einfach schon immer überzeugt ward, dass der "Glaube ohne Werke tot" ist!

Euer Horst Hohmann, Curitiba/Brasilien

(Fortsetzung folgt)


© imprimatur November 2011
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