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Nordkorea: Wo Christsein tödlich ist

Christ zu sein in Nordkorea kommt einem Todesurteil gleich. In dem asiatischen Land wird die Religionsfreiheit weltweit am stärksten mit Füßen getreten. Das geht aus einem aktuellen Bericht des internationalen Hilfswerkes für verfolgte Christen „Open Doors“ hervor. Hunderttausende Christen sind in dem Land in Gefängnissen interniert und müssen Hunger, Folter und Zwangsarbeit erleiden. Politischen Dissidenten und ihren Familien geht es ähnlich. Michel Varton ist Direktor des internationalen Hilfswerkes für Christen „Open Doors“: „Wir schätzen, dass von den insgesamt 400.000 Christen in Nordkorea 25 Prozent in Arbeitslagern sind! Wenn man als jemand enttarnt wird, der an Gott glaubt, wird man verhaftet und in Lager gesteckt, die Todeslager sind.“ (rv)

Keine Frauen für „alten Ritus“

In tridentinischen Messen dürfen nach vatikanischen Angaben keine weiblichen Messdiener eingesetzt werden. Die Zulassung von Ministrantinnen durch die Gottesdienstkongregation 1994 erstrecke sich nicht rückwirkend auf Feiern nach dem alten Messbuch von 1962. Das bestätigte die für Traditionalisten zuständige Päpstliche Kommission "Ecclesia Dei" am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Ein vom Mai datierendes Antwortschreiben der Kommission auf eine entsprechende Anfrage aus Großbritannien war zuvor im Internet verbreitet worden.

Die vatikanische Fachstelle beruft sich darin auf eine Mitte Mai veröffentlichte Ausführungsbestimmung zur alten lateinischen Messe. Demnach sind nach 1962 erlassene liturgische Vorschriften, die mit den damals gültigen liturgischen Büchern unvereinbar sind, für tridentinische Feiern nicht bindend.

Papst Benedikt XVI. hatte 2007 in dem Erlass "Summorum Pontificum" den 1970 weltweit abgelösten Ritus als "außerordentliche Form" wieder zugelassen; die normale Form bleibt aber die "modernere" Feier gemäß dem Messbuch von Papst Paul VI. (1963-1978).

Bischof Müller als Rausschmeißer

Keine Lesung in bistumseigenen Räumen gewährt der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller dem bekannten Katholiken Hans Maier, dem früheren Kultusminister. Grund ist das Engagement in der Schwangerenberatung Donum Vitae und seine Kritik an der katholischen Kirche.

„Ich bin natürlich traurig und enttäuscht“, reagierte Maier auf die Entscheidung des Bistums. Er habe seine Autobiographie ohne Probleme in der Katholischen Akademie in Berlin vorstellen dürfen. „Es ist nicht zwingend, dass man Menschen von kirchlichen Orten und Institutionen ausschließt, die Donum Vitae unterstützen.“

Bischof Müller: „Hans Maier ist ein hochgebildeter Mann, aber manche kirchenpolitischen Verhaltensweisen kann ich nicht akzeptieren.“ Dazu zähle der „unerträgliche“ Vorwurf an den heutigen Papst, Benedikt XVI., und die katholische Kirche, sie würde seit dem Ausstieg aus dem staatlich anerkannten Beratungssystem schwangere Frauen in Konfliktsituationen alleine lassen.

Johannes Paul II. bescherte Österreichs Kirche größte Krise

Johannes Paul II. hat Kardinal Franz König von Wien das Vertrauen entzogen, Bischof Franz Zak hat er vorzeitig in Pension geschickt. Hans Hermann Groer sowie Kurt Krenn, hat er in Wien und St. Pölten in ihre Ämter gehievt. Er hat der Kirche Österreichs die größte Krise des vergangenen Jahrhunderts beschert.

Ein Gelübde gegen bischöfliche Sparmaßnahmen

Die Katholische Hochschulgemeinde in Saarbrücken war durch Sparbeschlüsse des Bistums Trier von der Schließung bedroht. Der Seelsorger Johannes Kreier regte gegen die Schließung ein Gelübde an. Jetzt löste er das Gelübde ein als Dank für die Rettung. Um 7,30 Uhr beginnend bis zu einem Nachtgebet wird durchgehend gebetet, Gottesdienste gefeiert, gepredigt und das „Kreuzgebet“ mit einem Mainzer Dominikaner verrichtet. Gegen einen solch massiven Gebetssturm kann der Bischof nichts ausrichten.

Ergebnis der Zurückweisung

Der Hangelarer Theologe und Publizist, der so gerne Diakon geworden wäre, es aber nicht werden durfte, tritt am Montag, 30. Mai, aus der katholischen Kirche aus und möchte künftig in der evangelischen Kirchengemeinde Hangelar als Pastor im Ehrenamt arbeiten. An Pfingsten, am 12. Juni, wird er von Pastor Martin Heimbucher bei einem Gottesdienst in der Niederpleiser Paul-Gerhardt-Kirche in die evangelische Gemeinde aufgenommen.

Damit zieht Schwikart die Konsequenzen aus seiner bitteren Erfahrung mit dem Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, der dem Theologen wegen seiner liberalen Ansichten die bereits terminierte Diakonenweihe nach jahrelanger Ausbildung kurz vor der Weihe im Kölner Dom verweigert hatte.

"Es ist ein Spurwechsel, aber die Richtung bleibt", sagt Schwikart im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Er sei immer noch ein Suchender. "Als selbst denkender Schriftsteller erlag ich allerdings doch der Naivität, ich könnte mit meiner Haltung in einem Amt der katholischen Kirche mithelfen, diese Kirche zu erneuern." Die Möglichkeit räumte Kardinal Meisner dem 46-Jährigen nicht ein.

Am 21. November 2010 sollte Schwikart zum Diakon geweiht werden. (imprimatur berichtete darüber). Aber ein Gemeindemitglied macht ihm mit einem Hinweis an Meisner auf eines seiner Bücher und die darin aufgeworfenen Fragen einen Strich durch die Rechnung. In Köln schaute man sich genauer an, was Schwikart denn so mit seinem evangelischen Mitautor und Theologen Uwe Birnstein in dem Buch mit dem Titel "Evangelisch? Never?!" geschrieben hat.

Darin aufgeworfene Fragen zur Frauenweihe etwa, zur Ökumene oder zum gemeinsamen Abendmahl, erregten Anstoß bei Meisner. Wer so glaube, könne nicht zum Diakon geweiht werden, lautet des Kardinals harsches Urteil, das in der Region für Empörung sorgte. In der evangelischen Kirche, für die er gerne als Prädikant ehrenamtlich arbeiten möchte, hofft Schwikart, sich freier bewegen zu können. "Das ist nicht gegen das Katholische gerichtet, das ja tief in mir verwurzelt ist, das ich bejahe und mitnehme, sondern es ist für das Evangelische". Als Prädikant kann er ehrenamtlich alles das machen, was ein Pfarrer auch macht und er schon immer machen wollte.

Als junger Mensch war er schon einmal evangelisch, um nach elf Monaten reumütig in den Schoß der katholischen Kirche zurückzukehren. "Ich weiß, dass ich nicht ins Paradies wechsele. Doch für meinen Geschmack geht es in den Kirchen der Reformation offener zu, weniger hierarchisch, demokratischer und sogar ehrlicher."

Seine Glaubwürdigkeit setze er für sein Empfinden nicht aufs Spiel. "Zur Glaubwürdigkeit gehört Aufrichtigkeit, die mich diesen Schritt tun lässt. Nur wer sich ändert, bleibt sich bekanntlich treu." Schwikart will sich auch weiterhin darum bemühen, die Barrieren zu überwinden. "Nun eben von der anderen Seite aus."

Der Kabarettist Hanns-Dieter Hüsch habe einmal bemerkt, zitiert er, er sei durch und durch evangelisch, aber eben auch durch und durch katholisch und wolle es immer bleiben. "Das könnte ich sofort unterschreiben", sagt Schwikart.

Aus: Generalanzeiger online.


© imprimatur November 2011
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