Leserforum

Freude und Zorn

Lieber Herr Bertel,
mit zweierlei Empfindungen haben wir heute das neue imprimatur-Heft gelesen:

Mit Freude über die gute Gestaltung.

Mit Zorn über so vieles, was in (immer noch) "unserer" Kirche vorgeht.

Der Auszug aus Hans Maiers Buch "Böse Jahre, gute Jahre", in dem er berichtet, wie infam Ratzinger ihn in der Auseinandersetzung über die Schwangerenkonfliktberatung behandelt hat, hat uns animiert, zusätzlich zu unserem Jahresbeitrag für "donum vitae" eine weitere Spende zu
überweisen --- auch als ein Zeichen für die Beraterinnen, dass sie im Widerstand gegen die anmaßende Behandlung durch Rom nicht allein sind.

Ein weiteres Motiv dafür, dass wir uns gerade jetzt rechtzeitig zu Ratzingers Besuch in Deutschland zu dieser Geste entschließen: Wenn wir uns schon als Steuerpflichtige nicht gegen die zwangsweise Beteiligung an der Bestreitung der skandalösen Kosten dieses Besuches wehren können, wollen wir unserem Zorn wenigstens auf diese Weise ein wenig Luft machen.

Mit guten Wünschen für Ihre Arbeit
Erika Ahlbrecht-Meditz und Ansgar Ahlbrecht

Gerne gebe ich die Anregung dieses Leserbriefes an unsere Leserinnen und Leser weiter:

Auch Sie können ein solches Geschenk anlässlich des Papstbesuches für „donum vitae“ überweisen. Wir werden Ihnen eine Spendenbescheinigung zukommen lassen. Bitte dann Ihre genaue Adresse angeben.

An: imprimatur, Sparkasse Saarbrücken (590 501 01) Nr. 486787. Stichwort: donum vitae.


Schönborn, das war nicht schön.

In der letzten Ausgabe von “imprimatur”, die mich erreichte (6.2011), las ich in der Dokumentation Worte von Kardinal Schönborn (Wien), wie ich sie sonst nur bei oberflächlichen Kommentaristen in Blogs begegne: Wenn die „aufsässigen Pfarrer“ nicht mehr mit der römisch-katholischen Kirche gehen wollen, dann sollten sie ihrem Gewissen folgend konsequent sein, und ausziehen.

Und was, wenn die Stimme des Gewissens der über 300 Priester und Theologen noch weiter reicht, als der Bischof vermutet, etwa in der Erkenntnis dass die Kirche Jesu nicht in Rom ihr Fundament hat, sondern in der Nachfolge Jesu, und dass es deshalb keinen Sinn machte, von der einen Kirche aus- und in eine andere einzutreten? Denn jedermann weiß, dass das Trennende vom Menschen kommt, und das Verbindende von Gott. Johannes Paul II hat sogar zugegeben, dass das Papsttum nicht unschuldig ist, dass es zu Trennungen kam.

Gesprochen ist bereits genug geworden seitdem sich Tausende Katholiken dem Gottesvolksbegehren in Österreich und in anderen Ländern angeschlossen hatten. Nichts hat sich geändert seither, im Gegenteil, die Wand auf der anderen Seite wurde immer härter, an die man sprach. Es gibt eine Zeit zum Sprechen und eine Zeit zum Handeln, denn letztlich ist nicht der Papst der Eckstein der Kirche, sondern Jesus, an dem Gottes Wort Leben („Fleisch“) geworden ist. ER ist der WEG. Jesus: „Da wo zwei oder drei um meiner Sache willen kommunizieren, da bin ich mitten unter ihnen“, da sprosst meine Kirche.

Franz Wieser / Peru

(Franz Wieser ist Südtiroler und lebt nun schon über 30 Jahre in Peru und arbeitet als Lehrer und Bibliothekar an der Deutschen Schule in Lima. „Meine Freizeit und meine noch überschüssige Energie gilt meiner Berufung als Missionar, der ich auch nach meiner "Laisierung" nicht absagen konnte“. )


Leserbrief zum Artikel von Herrn Hohmann aus Nr. 6/2011

An die Redaktion von „Imprimatur“

Sehr geehrte Damen und Herren,

beim Lesen des genannten Artikels kam ich an einige Stellen bzw. Formulierungen, die mir gar nicht gefielen, weil ich den Eindruck hatte, dass hier nicht kritisch geurteilt wird, sondern demagogisch polemisiert wird.

Und weil Ihre Zeitschrift für „kritische Katholiken“ gedacht ist, muss ich Ihnen das sagen, denn ich verstehe das Wort „kritisch“ im Sinne des griechischen „kritein“, welches „unterscheiden“, aber nicht „polemisieren“ bedeutet.

Die erste der von mir beanstandeten Stellen ist auf Seite 258 zu finden:
„ … wenn bei Papstmessen jetzt den Gottesdienstteilnehmern die Hostie ungefragt einfach auf die Zunge gedrückt wird. Wer ahnungslos die Hand hinhält, wird übergangen oder von den Ordnungshütern in St. Peter auf die Knie gezwungen!“

Wenn Sie, Herr Hohmann, Beweise für diese Ihre schwerwiegenden Behauptungen haben, dann erwarte ich, dass Sie diese Beweise Ihrem Artikel in einer Fußnote etc. anfügen. Weil Sie das aber nicht tun, wirken Ihre Worte auf mich polemisch und demagogisch!

Und ebenso erwarte ich von der Redaktion von „Imprimatur“, dass sie hellhörig auf solche nicht-kritischen, aber polemisch-demagogischen Zungenschläge achtet und sie kennzeichnet, bzw. sich von ihnen distanziert.

Als zweites stören mich die Behauptungen auf Seite 257:
„Rom ist Babylon. Rom ist die Mutter aller Sünden.“

Wenn Sie, Herr Hohmann geschrieben hätten, „Ich halte Rom für Babylon bzw. für die Mutter aller Sünden“, hätte ich Ihre Aussage akzeptiert. Dagegen benützen Sie das Wörtchen „ist“ in gefährlicher Weise – Sie geben etwas für eine Wahrheit aus, ohne diese Wahrheit auch verifiziert oder belegt zu haben.

Und die dritte Stelle ist auf Seite 259:
„… diese ganze Neu-Evangelisierung … ist sowieso eine Fehlgeburt!“

Auch hier benutzen Sie, Herr Hohmann, das Wörtchen „ist“ in unsachlicher Weise.

Weiter: Mir fiel beim Lesen Ihrer Worte über die Neu-Evangelisierung das Buch von Carlos Mesters ein: „Seht, ich mache alles neu – Bibel und Neu-Evangelisierung“.
In diesem Buch geht es um die Neu-Evangelisierung in Lateinamerika. Wenn Sie, Herr Hohman, sich den Inhalt dieses kleinen Büchleins zu Eigen gemacht hätten, dann würden Sie uns Leser von „Imprimatur“ sachlicher über die Neu-Evangelisierung in Europa informieren.

Und ebenso bitte ich die Redaktion von „Imprimatur“ um sachliche Artikel, die mir besonders dann gut „schmecken“, wenn sie mit Pfeffer, Paprika und anderen scharfen Gewürzen abgestimmt wurden.

Mit freundlichem Gruß!
Arnold Gorski


Jesus bleibet meine Freude …“ (J.S. Bach)

Notwendige Abschiede – Rettende Neuanfänge
Mein ICH im Strudel von Hoffnung und Freude, Wut und Mut
mit dem winterlichen Zustand unserer christlichen Kirchen auseinandersetzen.

"Die „Fachgruppe Theologie im Ruth Cohn international Institut" setzt sich vom 27.-28.01.2012 im Bildungshaus Schmerlenbach/Hösbach kritisch mit dem Zustand der christlichen Kirchen auseinander. Gäste sind herzlich willkommen.
Informationen und Anmeldungen: Birgit Menzel, 0179-5024361, oder birgitmenzel@gmx.de"


© imprimatur Dezember 2011
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