In einer Presserklärung am Sonntag, 4. März 2012 hat sich die Initiative „Lasst die Kirche im Dorf - Solidaritätsaktion in der Diözese Augsburg“ geäußert:
Eine überwältigende Zahl von Katholiken bekennt sich zur Kirche vor Ort
In mindestens 150 Pfarreien des weiten Bistums Augsburg - vom Allgäu bis zum Ries, vom bayerisch-Schwaben bis nach Oberbayern - haben Gottesdienstbesucher sich an diesem 2. Fastensonntag zur Kirche im Dorf bzw. in der Stadt bekannt. 140 Pfarreien davon haben sich auf der Internetseite gemeldet. Der Aufruf kam von der "Initiative Heute Kirche sein – Pastorales Gesprächsforum Augsburg". Die große Zahl der beteiligten Pfarreien hat die Erwartungen der Initiatoren weit übertroffen.
Gläubige Christen haben an diesem Sonntag eine öffentliche Liebeserklärung zur Kirche vor Ort abgegeben. Sie sind sich im Klaren, dass die Zeichen der Zeit auf Veränderung stehen, aber sie wollen das neue Gesicht der Kirche mitgestalten, im Bewusstsein Ihrer Salbung und Sendung durch Taufe und Firmung.
Die symbolische Geste der Kirchenumarmung ist ein traditionelles Ritual aus England, das jährlich durchgeführt wurde. Anlass zu dieser Geste im Bistum Augsburg gab ein Schreiben des Generalvikars vom 30. Januar zur ‚Raumplanung 2025‘ - im Hirtenbrief des Bischofs sprachlich moderater gefasst.
Sehr viele engagierte Katholiken sind schockiert über Ton und Tempo der „gravierenden“ und einschneidenden Veränderungen. Von der Diözese ausgebildete Wort-Gottes-Feier Leiterinnen und Leiter sind irritiert über das Verbot dieser Feiern an Sonntagen in den Gemeinden. Ein Reizwort für Kirchenverwaltungen ist „das klare Ziel“: Fusion – verbunden mit dem teilweisen oder gänzlichem Verlust der Eigenständigkeit und der Eigenverantwortung vor Ort. Pfarrgemeinderatsmitglieder verstehen die Welt und vor allem die Kirche nicht mehr, die dieses Gremien auflösen will und von einem neuen Konstrukt ‚Pastoralrat‘ spricht, der bisher weder Hände noch Füße hat.
Die seit Jahrzehnten durch Wahl bestimmten Pfarrgemeinderäte sind in vielen Orten das Rückgrat der Mitverantwortung. Andere Diözesen (u.a. Erzdiözese München, sowie Diözesen Passau und Würzburg) gaben in den zurückliegenden Tagen ein klares und öffentliches Bekenntnis zur bisherigen Gremien- und Rätestruktur.
Je nach unmittelbarer Betroffenheit war die symbolische Geste des Kirchen Umarmens ein Bekenntnis zur Kirche vor Ort und ein Zeichen der Bereitschaft, sich als mündige Christen einzubringen, oder auch ein Protest der künftigen Opfer der derzeitigen Raumplanung 2025. An vielen Orten war diese öffentliche Demonstration in der Gemeinschaft von Jung und Alt verbunden mit Musik, Gesang, Gebet und einer guten Portion Sonntagsfröhlichkeit.
Kontakt: Pfarrer Max Stetter, Augsburg
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