Leserforum

Lieber Herr Bertel –

mit Interesse und Freude lese ich „Imprimatur“, da die kritischen Beiträge weitgehend meiner eigenen reservierten Einstellung zu unserer offiziellen Kirche entsprechen. In jungen Jahren und nach meiner Konversion (1946) wollte ich Dominikaner werden und trat in die ‚Albertus-Magnus-Akademie‘ in Walberberg ein. Schon damals bewegten mich Zweifel an der Scholastik, besonders aber am Konservatismus und der stringenten Orthodoxie weniger des Ordens, aber der katholischen Kirche. Ich wandte mich mit meinen Zweifeln an den betagten, weisen Bibliothekar Pater Angelicus OP. Der zwinkerte mir zu und sagte sinngemäß: „Weißt du, Söhnchen, was der überzeugende Beweis für die Heiligkeit unserer Kirche ist? – Sie hat bis heute alle ihre Päpste überlebt!“

Ich bin überzeugt, sie wird auch ihre erzkonservativen Bischöfe überleben, die es uns Gläubigen so schwer machen. Wieso alarmiert sie nicht der jährliche Austritt von mehr als 100 000 Katholiken? – Welche Anmaßung, einem ausgetretenen katholischen Christen die Sakramente zu verweigern! – Geht es bei solchen Drohgebärden um anderes als die Angst vor sinkenden Kirchensteuern?

Bei einem Besuch auf dem römischen Petersplatz sah ich schwarze Limousinen mit den vatikanischen Nummernschildern „SCV“ (Status Civitatis Vaticanae). Ich erfuhr, dass manche Römer diese Buchstabenfolge umdrehen und übersetzen: „Se Christo Vedesse, Vi Cacciarebbe Subito!“ („Wenn Christus das erlebt hätte, würde er Euch sofort rausjagen“).

Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen für Ihre weitere Arbeit an „Imprimatur“,
Heinrich Kalbfuss, Saarbrücken


Quo vadis Katholische Kirche?

Wenn die Hirten nicht dürfen und können, wie sie gerne möchten, dann greifen sie zu mittelalterlichen Vorbildern aus dem 16. Jahrhundert nach dem Motto: „Wenn der Taler im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“ Nur machen sie es jetzt im umgekehrten Verhältnis: “Wenn kein Taler im Kasten klingt, die Seele auch nicht in den Himmel springt“.

Die deutschen Bischöfe haben nach 500 - fünfhundert - Jahren hier nichts hinzu gelernt!

Nun drohen die „Hirten“ ihren „Schafen“ mit „Gunstentzug“, da diese ihnen durch Kirchenaustritt nun auch noch das Geld vorenthalten werden, weil sie sich unverstanden fühlen, weil sie keine Bevormundung, keine Gängelung mehr dulden, sondern als Menschen mit Gewissensfreiheit und Eigenverantwortung leben und als Christen für Kirche und Gesellschaft diese an den Tag legen wollen, um somit unter Einschaltung ihres eigenen Denkvermögens ihrem eigenen Gewissen folgen zu können.

Die deutschen Bischöfe gehen jetzt einen Schritt weiter zurück als das Mittelalter und verweigern diesen Gläubigen als Machtmittel die Seelsorge und besonders auch die Sakramente.

Wann kommt ein Martin Luther für das 21. Jahrhundert?

Heinz Pangels, Königswinter/Rhein


© imprimatur Dezember 2012
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