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Der Papst im Libanon

Auf Priester bezogen, würdigt der Papst den Zölibat, aber auch den Dienst der verheirateten Priester als traditionelle Komponente der Ostkirchen. Für Frauen fordert Benedikt eine stärkere Rolle in der Öffentlichkeit und eine juristische Gleichstellung mit dem Mann in Ehe- und Erbschaftsangelegenheiten ein. Die Jugendlichen ermuntert Benedikt dazu, sich mutig zu Christus zu bekennen und gleichzeitig Juden und Muslime zu respektieren. ..
Die katholische Kirche im Libanon besteht aus nicht weniger als sieben Einzelkirchen sui iuris, also eigenen Rechtes. Die maronitische, die armenisch-katholische, die chaldäische, die syrisch-katholische, die griechisch-melkitisch-katholische, die koptisch-katholische Kirche und schließlich die lateinische Kirche – sie bezeichnet die katholischen Gemeinschaften, die im lateinischen Ritus Gottesdienst feiern, und nicht wie die übrigen katholischen Ostkirchen ihren eigenen Ritus haben.

Keine Gespräche mehr mit der Piusbruderschaft

Die Piusbruderschaft „ist für die Kirche kein Verhandlungspartner, weil es über den Glauben keine Verhandlungen gibt“. Das hat der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, in einem Interview mit dem NDR betont. Die Bruderschaft lehnt wichtige Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils ab, unter anderem zur Religionsfreiheit und den Menschenrechten. Der Vatikan hat die Piusbruderschaft aufgefordert, diese Beschlüsse zu akzeptieren, wenn die Bruderschaft wieder ein Teil der Kirche werden will. Mit Blick auf eine mögliche Wiederaufnahme der Traditionalisten sagte Erzbischof Müller: „In einem pastoralen Sinn ist die Tür immer offen“. Der Glaubenspräfekt stellte im Gespräch mit NDR Kultur aber klar: „Es gibt keine Ermäßigungen, was den katholischen Glauben angeht, gerade wie er auch vom Zweiten Vatikanischen Konzil gültig formuliert worden ist. Das Zweite Vatikanische Konzil steht nicht im Gegensatz zur gesamtkirchlichen Tradition, allenfalls im Gegensatz zu mancher falschen Interpretation des katholischen Glaubens.“ Erzbischof Müller sagte weiter: „Wir können den katholischen Glauben nicht den Verhandlungen preisgeben. Da gibt es keine Kompromisse“. Man werde in der Glaubenskongregation in Einheit mit dem Papst nun das weitere Vorgehen beschließen. Den Piusbrüdern läge die Erklärung vor, die sie zu akzeptieren hätten, betonte Müller. Und er fügte an: „Ich glaube, es gibt jetzt keine neuen Gespräche mehr.“

Bayerns Bischöfe treten für Flüchtlinge ein

Bayerns Bischöfe haben die Lage in bayerischen Flüchtlingslagern kritisiert. Die Staatsregierung in München will nun mögliche Missstände in Flüchtlingslagern prüfen. Man habe versprochen, der Kritik der Bischöfe nachzugehen, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer nach einem Gespräch mit den Bischöfen. Konkret ging es bei der Kritik offenbar um die Lager im mittelfränkischen Zirndorf und im unterfränkischen Würzburg. (kirchenradio/br/kna)

Vollständiger Ablass

Papst Benedikt XVI. gewährt zum "Jahr des Glaubens" einen vollständigen Ablass aller zeitlichen Sündenstrafen. Er gilt von der Eröffnung des Themenjahres am 11. Oktober bis zu dessen Ende am 24. November 2013.

Erlangen kann den Ablass, wer an einem hohen kirchlichen Feiertag einen Gottesdienst besucht. Auch eine Pilgerfahrt zu einer päpstlichen Basilika, einer christlichen Katakombe oder Kathedrale, führt zu einem Nachlass der Sündenstrafen. Voraussetzung ist, dass zumindest eine Meditation oder ein Gebet erfolgt.
Einen Ablass erhält ferner, wer mindestens drei Predigten im Rahmen der besonderen Missionen im Jahr des Glaubens besucht oder mindestens drei geistliche Betrachtungen über das Zweite Vatikanischen Konzil oder den Katechismus der Katholischen Kirche besucht. Weitere Möglichkeiten für einen Ablass im "Jahr des Glaubens" ist der Besuch der eigenen Taufkirche unter der Voraussetzung, dass das Taufversprechen erneuert wird.
Voraussetzung für die Wirksamkeit eines Ablasses ist, dass die jeweilige Schuld durch Beichte, Kommunionempfang und Gebete sowie Werke der Buße schon getilgt ist.

Keine Verhütungsmittel

Kardinal Peter Turkson, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, mahnte katholische Entwicklungshilfeorganisationen, die Verbreitung von Abtreibung und Verhütungsmitteln in der Dritten Welt nicht indirekt zu unterstützen. Dies geschehe oft unter dem Deckmantel der Verbesserung der Lebenssituation von Frauen in Entwicklungsländern, sagte der Kardinal im Zuge der Plenarsitzung der kanadischen Bischofskonferenz.
Konkreter Anlass war die der Caritas Internationalis unterstehende kanadische Entwicklungshilfeorganisation „Development and Peace“ (dt. „Entwicklung und Friede“). Sie war in die Kritik geraten, nachdem Geldflüsse an Organisationen bekannt wurden, die den Zugang zu Abtreibungen in der Dritten Welt erleichtern wollen. „Wir können keine kirchliche Organisation haben, die mit der kirchlichen Lehre uneins ist“, sagte Turkson wörtlich.
Die kanadische Bischofskonferenz hat die Vorfälle bei „Development & Peace“ durch eine eigens eingerichtete Kommission untersuchen lassen.

Münchener Priester werden wach

Erstmals haben sich Pfarrer im Erzbistum München und Freising zusammengetan, um Kritik an Kardinal Reinhard Marx und der Bistumsleitung zu üben. 24 Seelsorger schlossen sich dafür in einem "Münchner Kreis" zusammen. "Wir machen uns Sorgen um die Situation in unserer Kirche, insbesondere auch in der Erzdiözese", heißt es in einer Erklärung, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Darin fordern die Unterzeichner einen offeneren Dialog und die Weiterarbeit an Empfehlungen des Diözesanrats für eine zukunftsfähige Kirche.
Zu den Mitgliedern des "Münchner Kreises" gehören mehrere Pfarrer im Ruhestand und Diakone, aber auch prominente Geistliche aus der ganzen Region. Unter anderem unterschrieben Rainer Schiessler, Pfarrer von St. Maximilian und Heilig Geist, und der Fürstenfeldbrucker Dekan Albert Bauernfeind. Als Kontaktmann fungiert Christoph Nobs, Leiter des Pfarrverbands "Vier Brunnen" mit Sitz in Ottobrunn.
"Viele sind angeschlagen, frustriert und haben resigniert, weil das nicht mehr die Kirche des Konzils ist", so Christoph Nobs. Der Verweis auf das Kirchenrecht ersetze oft den echten Dialog.


© imprimatur Dezember 2012
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