Karl-Heinz Ohlig
Die Aufklärung (I) [1]
Ein neues Paradigma für das Denken

1. Die europäische Geschichte der Emanzipation von Subjekt und Intellekt [2]

Spätestens seit dem 17. und 18. Jahrhundert ist in Europa ein neues Paradigma für menschliches Denken entstanden: die Aufklärung. Diese hat eine Vorgeschichte, ohne die sie nicht aufgekommen wäre und die in der Eigenart der christlichen Geschichte Europas begründet ist. Zwar hat sie sich oft polemisch gegen die Kirchen durchsetzen und behaupten müssen. Aber ohne diese Wurzeln ist sie nicht zu verstehen, ebenso wenig wie das Phänomen, dass sie heute global, in fremden Kulturen, nur dort Fuß fassen kann, wo der europäische, mittlerweile westliche, Einfluss stark ist. Diese Vorgeschichte kann hier nur angesprochen, nicht im Einzelnen entfaltet werden.

Als sich zu Beginn des Mittelalters das Zentrum christlicher Aktivitäten vom Mittelmeerraum nach Norden, auf das europäische Festland, verlagerte, war dieser Raum dünn besiedelt, agrarisch geprägt und ohne Stadtkultur. Das Christentum aber hatte in der urbanen Welt der Spätantike, in den Kontexten differenzierter philosophischer, literarischer, politischer, sozialer und künstlerischer Strömungen, ein komplexes Gebäude theologischer und praktischer Lehren, Dogmen und Verhaltensweisen ausgebildet. Mit der Christianisierung Europas wurde deswegen nicht nur der Glauben an Jesus Christus, den Gott Jesu und die Nachfolgeforderung, also der Kern des Christlichen, vermittelt, sondern das Gesamt der Vorgaben des antiken Christentums.

Unter dem lateinischen Begriff fides, Glauben, verstand man somit im Mittelalter die Summe aller dieser Lehren: die Glaubensbekenntnisse der Konzilien und die Schriften der altkirchlichen Theologen, der „Väter“ – hier vor allem und immer wieder Augustinus –, sowie die mit der Missionierung vermittelten ethischen Überzeugungen und kirchlichen Strukturen. Zwar brachten die neuen Christen durchaus eigene hochkulturelle Traditionen mit; Kelten, Germanen und Slawen waren aber der antiken Kultur gegenüber keine ebenbürtigen Partner. Das Gesamt der fides erschien ihnen, die von ganz anderen und einfacheren Voraussetzungen her kamen, weithin unverständlich, seit der Verbreitung der Schriften des Dionysius Pseudo-Areopagita bürgerte sich für die christlichen Lehren sogar die Kennzeichnung als hyperfyes (supernaturalis, übernatürlich) ein.

Als sich im Abendland im Lauf der Zeit Bildungsmöglichkeiten entwickelten, zunächst in Kloster- und dann Kathedralschulen, schließlich in Ordenshochschulen und
Universitäten, ging es zunächst einmal darum, den vorgegebenen Glauben mit den Mitteln des subjektiven Verstandes zu verstehen. Fides quaerens intellectum, so formulierte Anselm von Canterbury im Anschluss an Augustinus die Aufgabe der Theologie: der Glaube soll mit den Mitteln des Verstandes erforscht werden.

Hierbei standen die Einzelnen mit ihrem Denken, das allmählich geschult wurde, einem äußerst differenzierten Gebäude von Lehren gegenüber, das sie zunächst einmal sammeln, ordnen und erfassen mussten. Weil dieses als göttliche Offenbarung galt, also nicht in Frage gestellt werden konnte, versuchte das Mittelalter diese Spannung bzw. Diastase von (objektiver) fides und (subjektivem) intellectus in einer Synthese von Glauben und Vernunft zu lösen. Alle denkerischen Bemühungen galten dem Ziel, immer tiefer in den vorgegebenen Glauben einzudringen, diesen als vernunftgemäß aufzuzeigen und zu begründen.

Im Hoch- und Spätmittelalter bildete sich in vielen Regionen Europas ein selbstbewusstes Bürgertum aus und damit eine Stadtkultur. Handwerk, Handel, Verwaltung und Geldgeschäfte erforderten Entscheidungen, die nicht vom Glauben her ableitbar waren und die von den Einzelnen getroffen werden mussten. Es kam zu einem Individualisierungsschub.

Die religiösen Bedürfnisse der immer autonomer werdenden Menschen konnten die mittelalterliche Feudalkirche und ihr Glaubensgebäude nicht zureichend zufrieden stellen. So suchten immer mehr Christen neue Wege, die ihnen auf eine ganz persönliche Weise ein sinnvolles – das hieß damals natürlich: christliches – Leben möglich machen sollten. Aus dieser neuen Situation sind zwei Bewegungen hervorgegangen, denen sich sehr viele angeschlossen haben: In der Armutsbewegung versuchten Christen durch die Orientierung an dem armen Jesus, nicht an der Kirche, eine Nachfolge Jesu, eine vita apostolica, verbunden mit einer Kritik an der reichen Kirche. Hierbei stützten sie sich nicht mehr einfach auf die von der Kirche vorgegebene fides, sondern auf die Heilige Schrift, die sie deswegen in ihrer Muttersprache selbst lesen – es gab erste Bibelübersetzungen – und dann auch selbst predigen wollten. Gerade mit dieser „Laienpredigt“, die oft auch von Frauen wahrgenommen wurde, entzündeten sich dann Konflikte mit dem Predigtmonopol und den Lehren der Amtskirche.

Eine zweite Bewegung suchte und lebte eine neue Spiritualität, aus der – als Aufgipfelung – die spätmittelalterliche Mystik hervorging. In ihr suchten Einzelne, sowohl Männer als auch Frauen, eine durch die Kirche und ihre Lehren unvermittelte Begegnung mit Gott oder Jesus Christus. Die tiefe Erfahrung der Einung mit Gott oder Christus bewirkte die Überzeugung von einer höchstpersönlichen Nähe oder Partnerschaft. Diese gab ihnen einen Selbststand, bei dem sie die Autorität der Kirche gewissermaßen „transzendierten“ und somit von ihr unabhängig wurden.

So geriet im Spätmittelalter das synthetische Denken der vorherigen Zeiten in eine Krise. Die Philosophie versuchte nicht mehr, den Glauben denkerisch zu begründen. Die Theologie beschränkte sich darauf, aus der Bibel den dort geoffenbarten Willen Gottes für unser Leben herauszulesen (Biblizismus).

Diese Entwicklungen sind die Grundlage für die entschiedene neuzeitliche Wende zum Einzelnen (vgl. Martin Luther: Wie finde ich den gnädigen Gott?); von jetzt an steht grundsätzlich – auch hier gibt es natürlich in den verschiedenen Gesellschaften unterschiedliche Entwicklungsstadien und -phasen – das Individuum gänzlich im Mittelpunkt.

2. Zur europäischen Aufklärung

Der Einzelne will nur noch das anerkennen, was er mit den Mitteln seiner Vernunft begründen kann. René Descartes (gest. 1650) hat die subjektive Wende tief reichend vollzogen und fand für dieses neue Paradigma eine klassische Formulierung: Cogito ergo sum, ich denke, also bin ich. Mit anderen Worten: ich bin, nicht weil Gott mich erschaffen und gewollt hat (wie es der Glaube lehrt), der Ausgangspunkt aller Wirklichkeitserfahrung und die einzige Selbstvergewisserung ist vielmehr ausschließlich im subjektiven Denken zu sehen.

Wahrscheinlich hat Descartes den Satz nicht in all seiner Radikalität bedacht, aber dieser kann das Spezifische der neuen Entwicklungsstufe ausdrücken. Die subjektive Wende des Denkens in der Neuzeit ist die radikale Antithese zu den Vorgaben, die dem Mittelalter mit der Eigenart seiner Missionierung in die Wiege gelegt worden waren: Die subjektive Vernunft ist Basis aller Wahrheitserkenntnis, nicht mehr die geoffenbarte fides.

So erweist sich also die jetzt folgende Aufklärung als Ergebnis einer spezifischen Vorgeschichte, sie ist ein Resultat einer langen europäischen Geschichte der Emanzipation von Subjekt und Intellekt, die ihre übermächtigen Vorgaben abschüttelten. Die Aufklärung postulierte, dass nur noch das gelten solle, was vor dem Forum der subjektiven Vernunft bestehen kann. Dies betraf auch die Ethik, also die Werte und Normen des menschlichen Verhaltens, deren ererbte Regeln jetzt als heteronom, also von außen aufgegeben, wahrgenommen wurden. Eine autonome ethische Orientierung solle an ihre Stelle treten.

Für Immanuel Kant (gest. 1804) beendet die Aufklärung das heteronome Denken, das sich von Außen, von der Kirche und ihren Lehren, bestimmen lässt: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ (Beantwortung der Frage. Was ist Aufklärung, 1783). In seiner „Kritik der reinen Vernunft“ (erste Auflage 1781) begründet er alle Vernunftwahrheit im transzendentalen Subjekt. Gott, Glauben und religiöse Lehren sind als Postulate der Praktischen Vernunft zu betrachten.

In der Aufklärungszeit wurde erkannt, dass die christlichen Lehren – bisher als geoffenbarte und übernatürliche Wahrheiten angesehen – sich samt und sonders geschichtlich und aus durchaus im Nachhinein verstehbaren Motiven heraus entwickelt haben, also Geschichtswahrheiten sind. Gotthold Ephraim Lessing (gest. 1781) ist der Meinung, dass diese „zufälligen“ Geschichtswahrheiten keine metaphysischen, also notwendigen Wahrheiten sind: „Wenn keine historische Wahrheit demonstrieret werden kann: so kann auch nichts durch historische Wahrheit demonstrieret werden. Das ist: zufällige Geschichtswahrheiten können der Beweis von notwendigen Vernunftwahrheiten nie werden.“ Und er folgert: „Das, das ist der garstig breite Graben, über den ich nicht kommen kann, so oft und ernstlich ich auch den Sprung versucht habe. Kann mir jemand hinüber helfen, der tue es; ich bitte ihn, ich beschwöre ihn. Er verdienet sich ein Gotteslohn an mir“ (Über den Beweis des Geistes und der Kraft, 1777).

Diese Emanzipationsgeschichte wurde nicht unwesentlich von Theologen oder dem Denken im theologischen Umfeld – Lessing z.B. war Pfarrersohn – vorangetrieben; auch jüdische Gelehrte hatten daran einen großen Anteil.

Dieses neue Denken hatte auch starke Auswirkungen im Bereich der Theologie. Während man sich im katholischen Raum mehr mit praktischen Problemen befasste, die einem aufgeklärten Denken entgegenstanden (z.B. Zölibat, Kirchenstruktur, Ohrenbeichte, Wallfahrtswesen), wurden in der evangelischen Theologie vor allem grundsätzliche Probleme aufgeworfen. So hat Johann Salomo Semler (gest. 1791) als erster festgestellt, dass auch das Neue Testament kein vom Himmel gefallenes Buch ist, sondern erst nach einer mehr als dreihundertjährigen Geschichte der Sammlung frühchristlicher Schriften seine heutige Gestalt gefunden hatte.

Man fing an, die Bibel nicht von vornherein als „Wort Gottes“ oder inspiriert und damit als sakrosankt zu betrachten, sondern als ein Stück Volksliteratur. Damit war der Weg frei, sie in ihrem Zustandekommen und ihren Aussagen kritisch zu untersuchen. Die historisch-kritischen Methoden fanden Eingang in die Bibelwissenschaften bzw. wurden erst dort in differenzierter Weise entwickelt. Das immer feiner ausgefeilte methodische Repertoire führte dazu, die Abfassungszeiten der Schriften, ihre Verfasser, die ältesten Textversionen, die in ihnen verwendeten Quellen oder tradierte Motive, somit ihre Kontexte und genaueren Aussagen bestimmen zu können.

So kann die Exegese differenzierte Zugänge zur alt- und neutestamentlichen Literatur und der ihr zugrunde liegenden Geschichte erarbeiten. Auch zeigte sie auf, dass z.B. die im Neuen Testament vermittelte Gestalt und Funktion Jesu durchweg kerygmatisch und von den Vorstellungen unterschiedlicher Gemeinden geprägt war, es also eine Spannung gab zwischen dem Christus des Glaubens und dem historischen Jesus.

Diese historisch-kritischen Untersuchungen bezogen sich auch schon, beginnend in der Aufklärungszeit, auf zentrale christliche Dogmenbildungen, von der Trinitätslehre, die Jesus oder den synoptischen Evangelien noch unbekannt war, über die Christologie bis hin zur lateinischen Erbsünden- und Rechtfertigungsproblematik. Bei allen diesen Lehren wurde erkannt, dass sie in ihrer späteren Gestalt nicht biblisch herzuleiten, sondern in jüngeren kulturspezifischen Fragestellungen und somit subjektiv begründet sind. „Der Glaube an Christus, als Gott, beruhet in der eigenen Überzeugung des Menschen, die er sich selber schaffet“, schreibt J.S. Semler (Gottheit Christi, 1757). Allerdings waren die diesbezüglichen Diskussionen damals erst noch tastend, sie scheinen erst in jüngerer Zeit intensiver aufgegriffen zu werden – die Aufklärung hat einen langen Prozess angestoßen, der noch nicht abgeschlossen ist.

Die Aufklärung hat für das Christentum viele Erschütterungen mit sich gebracht, nicht wenige Überzeugungen, die eine alte Tradition hatten, schienen ins Wanken geraten. Spätestens im 19. Jahrhundert kam zu dem bisher dominierenden historisch-kritischen Denken noch ein weiteres Paradigma hinzu, das bis heute nicht weniger Probleme mit sich bringt: das naturwissenschaftliche Denken und seine Erkenntnisse zu den Anfängen und der Geschichte des Kosmos sowie zur Evolution alles Lebendigen und des Menschen. Hierdurch wurden bis dahin selbstverständliche Überzeugungen vor allem zur Schöpfungslehre (Selbstorganisation der Materie versus Schöpfungsglauben) und zur Anthropologie (der Mensch als „Krone der Schöpfung“ und das Leib-Seele-Schema) in Frage gestellt. Seitdem haben die Naturwissenschaften in weiteren Bereichen, z.B. in der Gen- oder Hirnforschung, Thesen hervorgebracht, die zwar in Vielem noch vorläufig sein mögen, aber wohl zu manchem Umdenken zwingen werden.

Man muss lobend erwähnen, dass sich die europäischen, mittlerweile westlichen oder auch globalen Großkirchen diesen Fragestellungen und Positionen nicht grundsätzlich verschlossen haben, trotz lang anhaltender Widerstände. In ihnen ist heute aufgeklärtes Denken, wenn auch nicht immer in allen seinen Dimensionen oder in allen Aspekten, auch nicht in allen ihren Gruppierungen, weithin verbreitet. In Theologie und Verkündigung wird versucht, die christlichen Essentials so zur Sprache zu bringen und zu vermitteln, dass die historisch-kritischen sowie die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse aufgegriffen, reflektiert und diskutiert werden.

So brachte die Aufklärung zwar eine einschneidende Zäsur in der Christentumsgeschichte, deren Folgen auch noch keineswegs allseitig befriedigend „bewältigt“ sind – zudem ist Vieles erst „auf dem Weg“. Aber sie hat dem Christentum auch ganz neue Chancen eröffnet, nämlich auch in Zukunft mit ihren Lehren und Werten eine Rolle zu spielen. Diese Transformation und „Modernisierung“ des Christentums war und ist unausweichlich, weil es anders seine Adressaten nicht mehr erreichen und ihnen keine Perspektiven für ein sinnvolles Leben und die Hoffnung auf Gott anbieten kann. Die Rezeption der Aufklärung macht das Christentum zukunftsfähig. Zwar kann (und soll) es nicht alle seit der Aufklärung aufgekommenen Thesen gewissermaßen eins zu eins übernehmen, hier gibt es auch in vielen, auch entscheidenden Bereichen, Diskussionsbedarf, bei dem sich das Christentum einbringen und eine humane Verarmung des Denkens verhindern kann. Aber eine grundsätzliche Ablehnung der Aufklärung müsste das Christentum in ein Ghetto verweisen, in dem vormodern gedacht und gelebt wird.

Es war zu erwarten – und ist auch eingetreten –, dass sich nicht alle Gruppen innerhalb der Kirchen diesem Prozess des Umdenkens öffnen konnten. Unsere Gesellschaften sind nicht homogen, und es trifft keineswegs zu, dass alle Menschen in den westlichen Gesellschaften, auch abgesehen von christlichen Gruppen, die Aufklärung rezipiert haben. Wie Friedrich Heer (gest. 1983) einmal sagte, leben wir, obwohl wir dieselbe Straßenbahn oder dieselben technischen Geräte oder Medien nutzen, nicht alle „gleichzeitig“. So gibt es in traditionell geprägten Christentümern aller Konfessionen Widerstände, die die Fundamente des Glaubens in Frage gestellt sehen. Man kann nicht sagen, dass die Theologien weltweit „zeitgemäß“ sind, die Amtskirchen halten oft an den traditionellen Auffassungen fest, weil in ihnen ihre Stellung und Macht begründet ist, große fundamentalistische Gruppen lehnen alles aufgeklärte Denken ab und beziehen sich dabei auf den Wortlaut der Bibel, deren Inhalte sie als nicht interpretierbare Lehren auffassen. Ein weiteres Problemfeld stellen die Kirchen in der „Dritten Welt“, also in Asien, Afrika, Ozeanien und Lateinamerika, dar – mittlerweile zwei Drittel aller Christen –, die aus ganz anderen kulturellen und religiösen Kontexten stammen und denen die spezifisch europäische Geschichte und somit die Aufklärung fremd sind.

So kann man nicht sagen, dass sich die Aufklärung schon gänzlich im Christentum durchgesetzt habe. Aber es scheint, wenigstens in der Westlichen Welt, den Haupttendenzen nach wenigstens grundsätzlich auf dem Wege zu sein, sich historisch-kritisches und naturwissenschaftliches Denken anzueignen. Es scheint so zu sein, dass aufgeklärtes Denken, trotz aller Schwierigkeiten, die es mit sich bringt, die einzige Perspektive aufzeigt, mittels derer das Christentum in der Moderne und den folgenden Epochen vermittelbar ist.

Wie gesagt, haben jüdische Gelehrte in Europa zu dieser Entwicklung wichtige Beiträge geleistet. Für sie gelten grundsätzlich ähnliche Überlegungen, die auch die christliche Geschichte geprägt haben. Zwar ist diese jüdische Aufklärungsgeschichte in Europa seit der Zeit des Nationalsozialismus weitgehend unterbrochen worden,
aber zumindest Eliten des Judentums in der Westlichen Welt, z.B. in Israel oder in den USA, führen diese Denktraditionen fort und bringen weiterhin zahlreiche wichtige Forschungen vor allem zum Ersten Testament und zur eigenen Geschichte hervor. Aber auch hier, wie im Christentum, schotten sich orthodoxe jüdische Kreise und Gemeinden von diesen kritischen Positionen ab.

(wird fortgesetzt: Zur Religionskritik)


© imprimatur März 2013
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[1]Der folgende erste Teil des Beitrags ist eine Wiedergabe der Ausführungen in: Verf., Aufklärung in Christentum, Judentum und Islam, in: Wolfgang Kraus / Bernd Schröder (Hg.), Kulturelle Grundlagen Europas. Grundbegriffe (Kulturelle Grundlagen Europas, Bd. 1), LIT Verlag: Berlin 2012, 255-261 (ganz: 255-270).
[2]Vgl. zum Folgenden ausführlicher vom Verf., Christentum – Kirche – Individuum, in: Richard van Dülmen (Hrsg.), Entdeckung des Ich. Die Geschichte der Individualisierung vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Köln, Weimar, Wien 2001, 11-40; Erkenntnistheoretische Erwägungen zur Eigenart und Begründung religiöser Wahrheit, in: Wege der Wissenschaft. Eine interkulturelle Perspektive. Grundlagen, Differenzen, Interdisziplinäre Dimensionen, hrsg. von Hamid Reza Yousefi / Klaus Fischer / Rudolf Lüthe / Peter Gerdsen, Northausen 2008, 267-288; Die Mittelpunktstellung von Subjekt und kritischer Vernunft als europäisches Spezifikum, in: Günther Buchstab (Hrsg.), Die kulturelle Eigenart Europas, Freiburg, Basel, Wien 2010, 178-216.