Eines der zentralen Wahlversprechen des (relativ) neuen französischen Staatspräsidenten, Francois Hollande, spaltet die französische Gesellschaft in einer schon lange nicht mehr dagewesenen Heftigkeit: die „Ehe für alle“, also auch für gleichgeschlechtliche Paare, deshalb in den Medien auch „mariage gay“ genannt. Sie sieht eine völlige Gleichstellung mit der herkömmlichen, heterosexuellen Ehe vor, einschließlich des Adoptionsrechts. Die Einführung der Homo-Ehe wurde am 23. April 2013 von der Nationalversammlung endgültig verabschiedet (331 Stimmen dafür, 225 dagegen). Die konservative Opposition hat sogleich das Verfassungsgericht (Conseil constitutionnel) angerufen. Im Vorfeld der Abstimmung kochten die Emotionen hoch, es gab große Demonstrationen, teilweise mit Ausschreitungen und Straßenschlachten mit der Polizei. Auch nach der Entscheidung hält die Protestbewegung an. An der Seite der Opposition hat auch die offizielle katholische Kirche in Frankreich erbitterten Widerstand gegen die Homo-Ehe geleistet. Nicht nur Bischöfe - die auch in Frankreich trotz des absehbaren oder herbeigesehnten Endes des Klerikalismus (vgl. Paul Winninger, Kleriker und Laien in geschwisterlicher Gemeinsamkeit. Klerikalismus vor dem Ende? In: imprimatur 6/2012, 250 – 254) letztlich doch das Sagen haben - haben heftig dagegen gewettert, auch Pfarrer haben, in Pfarrblättern oder sogar Predigten im Sonntagsgottesdienst, zu den Demonstrationen aufgerufen.
Die Singularität der französischen Debatte ist von außen schwer nachzuvollziehen. Nicht nur die theologisch – ethisch – rechtlichen Sachfragen sind recht komplex, auch das spezifische, durch die „laicité“ geprägte Staat – Kirche – Verhältnis und innenpolitische Fragen spielen herein. Die Reformgruppe JONAS Alsace hat in ihrem Mitteilungsblatt Vagues d’espérances vom März 2013 - also noch vor der endgültigen Entscheidung im Parlament - ein umfangreiches Dossier zu der sich abzeichnenden Öffnung der Zivilehe für gleichgeschlechtliche Paare veröffentlicht. Ein längerer einführender Artikel des Chefredakteurs JEAN-PAUL BLATZ («Jeu des familles catholiques. Dans la famille de Jésus, je demande le père», etwa: Spiel mit katholischen Familien. In der Familie Jesu frage ich nach dem Vater) vermittelt einen guten Überblick über die verschiedenen Facetten der Frage - und formuliert eine Gegenposition zu der der (meisten) französischen Bischöfe, eines großen Teils des Klerus und der katholischen ‚Basis‘. – Wir fassen den Artikel so knapp wie, angesichts der Differenziertheit der Problematik, möglich zusammen. Red. (WM)
Um die Besonderheit der französischen Debatte zu verdeutlichen, weist BLATZ einleitend auf Großbritannien hin, wo die Anglikanische Kirche nominell Staatskirche ist, was nicht verhinderte, dass im Februar 2013 ein ganz ähnliches Gesetz in „quasi allgemeiner Indifferenz“, ohne größere Reaktionen von kirchlicher Seite, verabschiedet wurde. Dies wirft als erstes die Frage nach der Stellung der Kirche in der französischen Gesellschaft auf: „Ist die Säkularisierung so weit fortgeschritten, dass die (ernannten) kirchlichen Verantwortlichen ein ultra-minoritäres Sektenverhalten, in den Medien und auf den öffentlichen Plätzen Zeter und Mordio schreien, für die letzte Form ansehen, Präsenz zu zeigen?“
Sodann: „Ist Sexualität nach wie vor derart tabu, dass jede Veränderung in diese betreffenden Fragen nicht nur in der Kirche, sondern auch in der Zivilgesellschaft stigmatisiert werden muss? – „Meint ein Teil des Klerus und des Episkopats, dass es genügt, Sexualität in Predigten und Schriften so zu behandeln, wie sie im kanonischen Recht (wörtlich: kanonisch kastriert) und in affektiver Frustration erscheint, um die Franzosen dafür zu gewinnen?“
„Sind die Katholiken unseres Landes nichts anderes als die Hilfstruppe der Rechten, die, in den Wahlen geschlagen, sich nun auf die Wiedereroberung der politischen Macht vorbereiten?“
Dann vermutet der Autor, dass an die Stelle des Antisemitismus der Vergangenheit heute Homophobie getreten sei: „Können Katholiken (als Gruppe) nur existieren im Gegenüber zu einer für minoritär und verletzlich gehaltenen Gruppe?“
„Indem sich die katholische Kirche, die in Frankreich ist [der Verfasser vermeidet „französische Kirche“, wenn er die französische Amtskirche und das dieser folgenden Kirchenvolk meint], sich einer Analyse in der Öffentlichkeit unterzogen hat, hat sie sich – ungewollt – einer Introspektion ausgesetzt, von der zu hoffen ist, dass sie letztlich heilsam wirkt. Mögen diese unglückseligen Verhaltensweisen, nicht nur auf der Straße, sondern auch in manchen Kirchen, wenigstens dazu dienen, eine Reform der Kirche voranzubringen“. Hier werden dann kurz die – bekannten – Punkte aufgezählt, die dringend reformiert werden müssen, von der Amtsfrage über die Sexual- und Ehemoral, einschließlich Wiederverheiratung, bis zum – ein französisches Spezifikum – Verhältnis zur politischen Rechten.
Die Schärfe dieser Fragen zeigt, was in dem zunächst rein zivilrechtlichen Problem Homo-Ehe alles an tiefergehenden Fragen auf dem Spiel steht. Um sie anzugehen, will der Verfasser „Mythen aufklären“, sich „der Realität, wie sie in den Evangelien gelebt und beschrieben wird, stellen, Verurteilungen und Exklusionen vermeiden“ und die heutige Gesellschaft, konkret die Frauen und Männer, nicht von vornherein moralisch beurteilen, sondern „mit den Augen Jesu anschauen“. - Er geht dabei in drei Schritten vor:
1. Die Familie
Weit ausholend wird das katholische Ehe- und Familienideal, das in der „Heiligen Familie“ von Nazareth symbolisch verdichtet schon Kleinkindern vorgestellt wird und theologisch aufgeladen ist, als Abbild des Bundes Gottes mit den Menschen bzw. der Trinität und deshalb sakramental, als ‚Mythos‘ entlarvt, oder besser gesagt: entlarvt sich selbst bei vernünftigem Nachdenken wegen seiner inneren Widersprüche (ledige Mutter, zwei Väter, die beide nicht wirklich präsent sind…) und seinem Widerspruch zur Lehre und zum Leben Jesu, in dem die Herkunftsfamilie offensichtlich keine große Rolle spielte; nicht zuletzt passt dieses Ideal nicht zu „den menschlichen und sozialen Realitäten“. Dieser Aspekt wird mit dem international renommierten Anthropologen und Ethnologen MAURICE GODELIER näher entfaltet zu der These: „Die Formen der Verbindung zwischen Personen und die Systeme der Elternschaft variieren im Lauf der Menschheitsgeschichte“.
Was speziell das in unserem Zusammenhang wichtige Phänomen Homosexualität betrifft, hält der Spezialist für die Gesellschaften Ozeaniens fest, dass – neben der für die Reproduktion der Gesellschaft unbedingt erforderlichen Heterosexualität – Homosexualität „für die Bildung des Individuums von Bedeutung war“, zum Beispiel im antiken Griechenland oder bei den Baruya in Papua-Neuguinea im Rahmen der Initiation junger Männer. Fazit: „Homosexualität hatte politische und religiöse Bedeutung“. In jüngerer Zeit hat diese zugenommen „aufgrund der fortschreitenden Anerkennung von Homosexualität als andere, aber ebenso normale Sexualität, einem neuen Status des Kindes, neuer Reproduktionstechniken und dank der Tatsache, dass in Demokratien Minderheiten neue Rechte beanspruchen können“. GODELIER machte in Le Monde vom 17.11.2012 die Vorhersage: „Keine Gesellschaft, die diese Entwicklungen akzeptiert hat, ist zusammengebrochen. Sie (das heißt: Homo-Elternschaft, gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern) wird so gewöhnlich wie heute Kinder zu haben, ohne verheiratet zu sein“.
Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass vor- und außereheliche Geburten und „Monoelternschaften“ immer wieder vorkamen, trotz der kirchlichen Sanktionen. BLATZ nennt hier ganz konkrete Beispiele und Zahlen aus dem Elsass, besonders dem „sehr katholischen“ Sundgau. Auch „neu zusammengesetzte Familien“ („familles recomposées“, modern ausgedrückt: Patchwork-Familien) waren in der Vergangenheit wegen der frühen und hohen Sterblichkeit von (vielgebährenden) Ehefrauen keine Seltenheit. Der Klerus wetterte schon früher gegen außereheliche Geburten – ohne nach deren sozialen Gründen zu fragen – und leistete den „zusammengesetzten Familien“ noch Vorschub durch das Verbot von Verhütung („alle Kinder aus Gottes Hand annehmen“).
„Hat die Kirche im beginnenden 21. Jahrhundert aus dieser Vergangenheit gelernt? Man muss es bezweifeln“ – wenn man sich beispielsweise vor Augen hält, dass Kaiser Karl I. Franz Josef von Österreich-Ungarn, ein Protagonist der Schlächterei von 1914 – 18, im Jahr 2004 als „vorbildlicher Vater und Ehemann“ selig gesprochen wurde. Nicht ohne Sarkasmus fragt der Autor: „Gab es keine anderen Vorbilder für Väter und Ehemänner, deren Seligsprechung glücklicher gewesen wäre? Wohl wahr ist, dass eheliche Tugenden sich selten unter den noch heute herrschenden katholischen Monarchen finden. Weder der König der Belgier noch der Spaniens, auch nicht der Prinz von Monaco haben durch tugendhafte eheliche Treue auf sich aufmerksam gemacht – wenn man der Regenbogen-Presse glauben darf“.
Auch wenn Homo-Ehe und Homo-Elternschaft nicht so viel anders sind als die Familienrealitäten, die die Kirche in der Vergangenheit mehr oder weniger stillschweigend geduldet, bisweilen sogar indirekt befördert hat, stellt sich doch die Frage nach ihrer (moral-) theologischen Legitimität. Hier argumentiert der Verfasser mit der Liebe: „Die Liebe zum Fundament der Einheit zwischen zwei Personen machen – [wie es das 2. Vatikanum getan hat, indem es die personale Liebe und Treue zu einem weiteren Ehezweck neben dem traditionellen der Erzeugung von Nachkommenschaft erhoben hat] – öffnet die Ehe quasi automatisch für zwei Personen gleichen Geschlechts“. Liebe ist nach dem Evangelium umfassend, nicht eingeengt auf Sexualität zu verstehen; sich gegenseitig Liebe und Zärtlichkeit zu zeigen ist hetero- wie homosexuellen Partnern möglich. Der Verfasser bringt aber durchaus Verständnis für im traditionellen Eheverständnis, theoretisch und/oder praktisch, lebende Katholiken auf, die durch diese Sicht verunsichert und „destablisiert“ sind. Dies ist jedoch kein Grund, anderen zu verweigern, was man selbst nicht leben kann oder will. Dies wäre „katholische Ideologie und eine Karikatur des Evangeliums“.
2. Die Manifestation
Am 13. Januar 2013 fanden in Paris zwei große Kundgebungen gegen das Gesetzesvorhaben „Mariage pour tous“ statt - unter dem Motto „Manif(estation) pour tous“. Sie wurden organisiert von zwei angeblich überparteilichen, alle Weltanschauungen und Religionen überspannenden Organisationen, de facto aber von den rechten Oppositionsparteien UMP und Front National; auch ein Armeegeneral, der ehemalige Militärgouverneur von Paris, und Kardinal Philippe Barbarin waren da – neben Madame Maréchal-Le Pen! Über die Zahl der Teilnehmer gab es nachträglich eine heftige Polemik: laut Polizei waren es 340.000, laut Organisatoren 1 Million oder mehr. Solche Zahlengaben sind natürlich interessegeleitet.
BLATZ fragt deshalb auch zunächst, wer welches Interesse an einer solchen Demonstration hatte. In erster Linie die Parteien der Rechten, die seit fünf Jahren alle Wahlen verloren haben, und nun außerparlamentarisch ihre Macht demonstrieren wollten, um ehemalige Wähler zu mobilisieren. „Rom“, vertreten durch Bischöfe, die die vatikanische Position „sans nuance“ übernehmen, will von den weltweiten Missbrauchsskandalen in der Kirche ablenken, indem man die öffentliche Meinung auf ein anderes ethisches Thema hinlenkt.
Was motiviert die ,einfachen‘ Katholiken, die in Paris und anderen Städten auf die Straße gingen? Wenn man sich umhört – was BLATZ offenbar getan hat –, erfährt man „fast einstimmig, dass sie heterosexuell und mit einer Person des anderen Geschlechts verheiratet sind. Kurzum, sie betrifft der Gesetzesentwurf eigentlich nicht. Erstaunliche Demonstranten, die für etwas auf die Straße gehen, was ihnen fremd ist!“. Durch ausführliche Zitate aus einem Leserbrief (Dernières Nouvelles d’Alsace, 25.1.2013) und deren Analyse legt BLATZ die tieferliegende Motivation frei. Sie lässt sich in einem wörtlichen Zitat zusammenfassen: „Die Ehe ist heutzutage krank, die Forderung der Homos nährt sich aus ihren Überresten“. Genauer betrachtet bezieht sich diese Aussage auf die traditionell verstandene katholische Ehe, die der Leserbriefschreiber folgendermaßen definiert: „soziale Öffentlichmachung der dauerhaften Vereinigung eines Mannes und einer Frau, mit der impliziten oder expliziten Perspektive auf Nachwuchs“. Dies sei der Ehebegriff seit der Antike bis in den Code civil. Man kann anhand der Geschichte des Eheverständnisses, die kurz referiert wird, zeigen, dass es diese angeblich überzeitliche Ehe, die heute krank sein soll, gar nicht gibt. Die Krise der Institution Ehe heute, der zivilen wie der katholischen, kann nicht geleugnet werden. Man denke nur an die Zahl der Scheidungen. Aber – so lautet das grundsätzliche Argument der Befürworter der „Ehe für alle“ – kann man die Krise beheben, indem man die Ehe Menschen, gleich welchen Geschlechts, verwehrt? „Ist nicht der Moment gekommen, sich darüber zu freuen, dass zwei Personen – welches auch ihr Geschlecht sein mag – ihre Liebe zum Fundament eines gemeinsamen, dauerhaften Zusammenlebens in der Öffentlichkeit machen? Dies zu akzeptieren – wäre das nicht eine Neuevangelisierung, anders als die, die manche mit diesem Begriff verbinden? Verzicht, über den anderen zu richten, ihn zu verdammen oder zu beneiden? Und warum nicht in der eigenen Beziehung zu leben versuchen, was man bei den anderen kritisiert, während man sie gleichzeitig beneidet?“
Zum Schluss dieses Abschnitts nimmt sich der Verfasser „einige Bischöfe und Priester“ vor und analysiert in ähnlicher Weise minutiös deren Äußerungen zum Thema. Heraus kommt eine correctio fraterna, wie man sie selten gelesen hat. Ihre Schärfe erklärt sich wohl aus der hohen Emotionalität der ganzen französischen Debatte um die Homo-Ehe. Sie kann hier nicht im Einzelnen wiedergegeben werden. Nur zwei Punkte seien herausgestellt; sie betreffen sozusagen die Extreme der kirchlichen Hierarchie, Kardinäle und Seminaristen.
„Frankreich hat drei Kardinäle, die zugleich Titularbischöfe einer Diözese sind. Aber keinen Kandidaten für den Bischofssitz von Rom. Und das hat seinen Grund. In der Ewigen Stadt findet man, dass einer unserer ‚Kirchenprinzen‘ ‚gaffeur‘ (laut Wörterbuch Larousse: ungeschickt, tölpelhaft, taktlos) ist (Erzbischof von Paris und Präsident der französischen Bischofskonferenz), der zweite ist unkontrollierbar (incontròlable) (Erzbischof von Lyon und Primas von Gallien), der dritte ein bisschen leicht (un peu léger) (Erzbischof von Bordeaux). Das hindert sie nicht sich zu äußern. Besonders über die Ehe. Dabei bleiben sie sich selbst treu. Zum Unglück der Kirche, die in Frankreich ist“. - Nach dieser Ouvertüre lässt sich leicht denken, wie die Stellungnahme zu den kardinalen Äußerungen ausfällt. Literarische Polemik ist in Frankreich traditionell zur hohen Kunst entwickelt!
Ein offenbar jüngerer elsässischer Priester („Generation Johannes Paul II“), Pfarrer von Vendenheim-Mundolsheim, hat sich in seinem Pfarrblatt zum Thema in einer Weise geäußert, die das allgemein niedrige Niveau nochmals unterbietet, durch ihre Wortwahl, einen Nazi-Vergleich und offen homophobe Äußerungen. Dies ist in Frankreich ein Straftatbestand; er wurde von der Association Homosexualité et Socialisme beim Bischof von Straßburg angezeigt. Nachdem BLATZ seine krude naturrechtliche Argumentation mit dem „Gesetz Gottes“ – wie sie auch von einem Islamisten stammen könnte -, zerpflückt hat, fügt er noch drei grundsätzliche Zusatzbemerkungen an. Die dritte bezieht sich auf die Priesterausbildung und Zulassung zur Weihe:
„Es wäre wünschenswert, dass die Kirche von ihren geweihten Amtsträgern dieselben Qualitäten verlangt wie von den Laienmitarbeitern (seelisches Gleichgewicht, theologische und allgemeine Bildung, Sensibilität im zwischenmenschlichen Umgang). Wenn sie dies in der Vergangenheit getan hätte, hätten solche Verirrungen in der Sprache vermieden werden können. Und Glaubwürdigkeit wäre bewahrt worden. Der Ritus der Priesterweihe sieht vor, dass die Laien ihre Ansicht über die zu Weihenden kundtun. Wenn diese – exzellente – Maßnahme eingehalten worden wäre, hätte man gewisse Seminaristen vom Priesteramt ferngehalten und zahlreiche Klagen von Laien über ,junge‘ Priester vermieden“.
3. Die Debatte
Im Schlussteil referiert und kommentiert der Verfasser Debatten in einigen Gemeinschaften („communautés“), womit hier Verbände wie die Pfadfinder oder Vereinigungen wie die der freien, d. h. kirchlichen Privatschulen gemeint sind. Diese sind seiner Meinung nach zwar kontrovers, aber im Allgemeinen durchaus sachlich und der Komplexität des Themas angemessen verlaufen.
In der „Schlussfolgerung“ fordert er eine grundsätzliche Debatte zwischen den „Gemeinschaften der Basis“ und „einer fernen selbstproklamierten Hierarchie“ über Sexualität und Ehe. Die Debatte um die Homo-Ehe, die keineswegs ein innerkirchlicher Dialog über diese Fragen war, hat in dieser Thematik nicht weitergeführt.
„Die Kirche hat nichts gewonnen in ihrem jüngsten Einsatz (ergänze: gegen die Homo-Ehe). Das Evangelium hat dabei viel verloren. Es ist nicht erkennbar, dass die Hierarchie daraus ihre Lehre zieht. Sie sollte zukünftig vermeiden, im Zusammenhang mit der Ehe von Naturgesetz zu reden. Was ist dies anderes, als dass der Stärkere den Schwächeren tötet? Ein Verhalten, das man nennen kann, wie man will, aber keineswegs evangeliumsgemäß“.
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