Ad extra et ad intra!
Keine geschichtsvergessenen Maßgaben zu einer einseitigen spezifischen Prägung des Katholikentages in Regensburg 2014! –

Eine Antwort
Von Sigrid und Johannes Grabmeier


Der neue Bischof von Regensburg, Prof. Dr. Rudolf Voderholzer hat jüngst in einem Newsletter an alle Verantwortlichen im Bistum „Maßgaben“ zum Katholikentag versenden lassen. (http://newsletter.bistum-regensburg.de/newsletter/newsletter%5F298/ Zugriff am 09.06.2013).

Der Text selbst ist lediglich mit „Gedanken“ überschrieben. Voderholzer hat von seinem Vorgänger die Gastgeberschaft seiner Diözese für den vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) veranstalteten Katholikentag 2014 geerbt und in seinem Beitrag formuliert er seine Überlegungen dazu.

Er beginnt mit „Grundsätzliche[n] Überlegungen zum Wesen eines Katholikentages“:
Ein Katholikentag will – von seiner Geschichte her – Selbstvergewisserung der Kirche auf ihre gesellschaftspolitische Relevanz sein. Er soll aus dem Glauben heraus Orientierung geben vor allem in gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialethischen und kulturellen Fragestellungen.“ Der Autor fällt damit gleichsam mit der Tür ins Haus: Ohne Quellenangaben postuliert er eine angeblich geschichtliche Tatsache um ein gewünschtes Bewertungsergebnis eindeutig zu machen. Die angesprochenen Themen sind wohl wichtiger und zentraler Bestandteil eines Katholikentags. Die im folgenden aber dann versuchte Abgrenzungen zu strittigen Themen einer Innenperspektive auf Grund angeblich geschichtlicher Befunde muss scheitern. Allein der 82. Katholikentag 1968 in Essen
war geprägt von Erwartungen der Laien an die Römisch-katholische Kirche zur Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils. Er war zugleich beeinflusst von Enttäuschung über die im Juli 1968 veröffentlichte Enzyklika Humanae Vitae von Papst Paul VI.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/82._Deutscher_Katholikentag, Zugriff 03.06.2013, vgl. Ferdinand Oetel, Aufstand der Laien, 2001 http://www.kas.de/wf/doc/kas_1592-544-1-30.pdf)

In der Geschichte der Würzburger Synode des Theologen Florian Kluger (http://wuerzburger-synode.jimdo.com/synode-im-überblick/, Zugriff 03.06.2013) wird festgehalten:
4.-8. September 1968: Beim Essener Katholikentag fordern progressive Kreise nach niederländischem Vorbild eine deutsche Pastoralsynode
24.-27. Februar 1969: Die deutsche Bischofskonferenz beschließt einstimmig, eine 'gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland' abzuhalten.

Eine schöne Arbeitsteilung damals: Auf dem Katholikentag fordern die Laien eine Umsetzung der Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils in Deutschland durch eine Synode. Die Bischöfe liefern.

Voderholzer fährt weiter fort:
Insofern unterscheidet sich der Katholikentag von einem Eucharistischen Kongress, aber auch von einer Synode oder einem Konzil. In letzteren Veranstaltungen dominiert die Innenperspektive (Kirche „ad intra“); dort ist auch der Ort, gegebenenfalls strittige Glaubensfragen oder Fragen der Kirchendisziplin zu verhandeln; diese Versammlungen hätten auch – in gestufter Form – die Vollmacht, in solchen Fragen Entscheidungen herbeizuführen.
Wir glauben nicht, dass jemand so naiv ist zu glauben, dass auf dem Regensburger Katholikentag 2014 Entscheidungen in strittigen Glaubensfragen oder zur Kirchendisziplin getroffen werden könnten. Das hat aber überhaupt nichts damit zu tun, dass der Katholikentag 2014 in Regensburg der Ort sein muss und wird, auf dem auch solche Fragen erörtert und die Argumente des Für und Widers ins Bewusstsein gelangen können. Vielleicht werden sie sogar in dem Sinne vorangebracht, dass Entscheidungsträger in der Kirche die notwendigen Schritte dann angehen. Wir können das Argument auch gerne umdrehen: Der Katholikentag konzentriert sich ausschließlich, wie vom Bischof gewünscht, „ad extra“, wenn es dann 2015 – von Bischof Rudolf einberufen – eine Diözesansynode geben wird, bei der – ähnlich wie in der Würzburger Synode nicht nur Kleriker entscheiden, sondern auch die Laien, damals durch Approbation der Geschäftsordnung vom Papst Paul VI. ausdrücklich autorisiert. Da können dann alle aktuellen Themen „ad intra“ eingebracht, beraten und auch entschieden werden – ganz im Sinne der Ausführungen des Bischofs.

„Ein Katholikentag hat von seiner Geschichte her demgegenüber eine andere Ausrichtung. Hier dominiert die Perspektive nach außen, also „ad extra“. Antworten auf die Frage: Was haben wir positiv zur Gestaltung der Gesellschaft und ihrer Zukunft einzubringen? Eine kurze Rückschau in die Geschichte kann als Folie dienen, vor deren Hintergrund Wesen und Auftrag eines Katholikentags heute Profil gewinnen können.“

Offensichtlich ganz in der amtskirchlichen Argumentationskette einer nicht zu verändernden Tradition verhaftet, glaubt der Autor seine geschichtliche Bestandsaufnahme als absoluten Maßstab, ja „Maßgabe“ setzen zu können. Wie gezeigt, ist die Prämisse noch nicht einmal zutreffend! Selbst wenn es so wäre, so kann niemand die folgenden zwei wesentlichen Akzente vernachlässigen:

Der Autor blickt dann zurück auf den Katholikentag 1913 in Metz bei dem „Michael Faulhaber (1869-1952), damals noch Bischof von Speyer (der spätere Münchener Erzbischof und Kardinal) eine vielbeachtete Ansprache zum Thema „Freiheit der Kirche“ hielt“. Er spricht die Problematik an, dass es den Christen bis zum Papst hin nicht gelang aus diesem Geist heraus den Ersten Weltkrieg zu verhindern und schlägt dann eine zeitliche Brücke in die Gegenwart:
Stehen wir möglicherweise am Vorabend einer ähnlichen Katastrophe wie das Europa von 1913? Ist die begonnene (und von katholischen Politikern wie Konrad Adenauer, Robert Schuman und Alcide De Gasperi maßgeblich initiierte!) europäische Einigung nicht ernsthaft gefährdet?“

Dieser Exkurs zeigt zum einen die Dringlichkeit für Christinnen und Christen, Katholikinnen und Katholiken auf, sich mit der Frage nach einem gerechten und friedlichen Europa auseinanderzusetzen, jedoch muss gerade bei der Nennung Adenauers auf die auch nach innen gewandte Thematik von Katholikentagen verwiesen werden. Gerade Adenauer wollte sich nicht von Bischöfen bevormunden zu lassen.

Auf der Seite des Veranstalters der Katholikentage, des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, wird daran erinnert:
„Doch obwohl reformorientierte Stimmen in der Anfangszeit auf den Katholikentagen nicht vertreten waren - wie beispielsweise die liturgische Bewegung -, konnten manche Bischöfe mit dem Tatendrang der Laien nicht umgehen. Den Höhepunkt der Auseinandersetzung um die Frage nach der Rolle der Laien bildete der Münchener Katholikentag 1922. Dort rief Kardinal Faulhaber in dreiundzwanzig Reden zu Gehorsam gegenüber den Bischöfen auf. Auch lehnte er die Weimarer Republik ab, da sie aus einer Revolution hervorgegangen war und die göttlich legitimierte Monarchie gestürzt hatte. Als Konrad Adenauer als Präsident des Katholikentags diese Abneigung gegenüber der Demokratie kritisierte, veranlasste Faulhaber, dass Adenauer der übliche päpstliche Orden verweigert wurde. Der Kardinal wehrte sich gegen ein "Laienregiment", wie er es nannte, und wollte die Katholikentage auf Exerzitien reduzieren - erst das Zweite Vatikanische Konzil nahm eine Neubestimmung der Laien in der Kirche vor, indem es vom alle Gläubigen umfassenden Volk Gottes ausging und die Laien dezidiert dazu aufrief, die Kirche aktiv mitzugestalten.“
(http://www.katholikentag.de/?id=1422, Zugriff 03.06.2013)

Die Ausführungen Bischof Voderholzers werfen Fragen auf:
Schließt Voderholzer mit seinen Beiträgen direkt an die in diesem Zitat erwähnten Bischöfe von 1922 an oder wird er doch die Laienverantwortung sowohl „ad extra“ wie auch „ad intra“ unterstützen? Als Themen „erstes Ranges für einen Katholikentag im Jahre 2014“ werden von ihm die Euro- und Finanzkrise, und der demographische Wandel angesprochen:
„Wie können diese Krisen gemeistert werden, was kann die Kirche positiv dazu beitragen?“
Möchte er damit die Fragen zur innerkirchlichen Krise, die ja nicht nur europaweit, sondern weltweit wahrnehmbar ist, zu Themen minderen Ranges herabstufen? Kardinal Faulhaber hat wenigstens noch 23 Reden gehalten. Wir sind gespannt, was Bischof Voderholzer 2014 vorhat. Wird er gar auch 23 Reden wie Kardinal Faulhaber halten?

„Zudem sollten gesellschaftliche Fragen problematisiert werden, damit kirchliche Positionen als qualifizierte Antworten und Diskussionsbeiträge zu Fragen unserer Zeit angesehen werden können, z. B. auf die Frage von Organspenden. Welche Vor- und Nachteile, welche moralischen Wertmaßstäbe sind für die Frage der Organspenden relevant?“

Gerade die Fragen nach gesellschaftlichen Entwicklungen, z.B. Rolle der Geschlechter, Familie, Ehe und Partnerschaft, oder der Moral, nicht nur innerhalb der Medizin, sondern auch in der Sexualität, im Arbeits- und Finanzleben. Einfach davon auszugehen, dass Katholikinnen und Katholiken sich zwar eigenverantwortlich und kritisch gegenüber politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen engagieren, aber möglichst ohne Widerspruch die Positionen der Amtskirche akzeptieren – das zeigt das Dilemma der Trennung von „ad intra“ und „ad extra“.

Wir stimmen überein, dass schon aus der jesuanischen Friedensbotschaft heraus eine ganz wesentliche Aufgabe für Christinnen und Christen ist, sich für Verständigung, Solidarität und Frieden unter den Völkern und Staaten einzusetzen. So ist es auch an verschiedenen Stellen in „Gaudium et Spes“ dokumentiert. (v.a. GS 77 ff.) Erfreulicherweise bietet auch die EU hierzu ein Forum, ein jährliches Treffen religiöser Führungspersönlichkeiten in Brüssel. Aber auch hier zeigt sich das Dilemma der Trennung von „ad intra“ und „ad extra“. Beim Treffen vom 30. Mai diesen Jahres vertraten Erzbischof Manuel Clemente, Patriarch von Lissabon und Jean Kockerols, Weihbischof von Brüssel die katholische Kirche. Thema war die Frage, wie Europa näher an die Bürger herangebracht werden kann und wie der Dialog zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Organisationen, die sich für eine Bürgergesellschaft einsetzen, intensiviert werden kann.
(http://www.comece.org/site/en/press/pressreleases/newsletter.content/1596.html, Zugriff 09.06.2013)

Wie sollen ausgerechnet zwei katholische Bischöfe, denen jegliche demokratische Legitimation fehlt und die eine Kirche vertreten, in der ihren Mitgliedern Rechte entsprechend den bürgerlichen Rechten versagt bleiben, glaubwürdig zu diesem Thema beitragen können?

Auch das wäre ein Thema auf dem Katholikentag, dass die Aspekte „ad extra“ und „ad intra“ verbindet.

Der Schlussteil des Beitrags widmet sich dann „Regensburger Spezifika“:
„Neben dieser sich von der Geschichte her besonders nahelegenden spezifisch Regensburgischen Akzentsetzung [gemeint ist Brückenbau zum Osten hin.] möchte ich, nachdem ich mich eingehender mit den Vorbereitungen und dem Sachstand vertraut gemacht habe, folgende Wünsche und Vorstellungen hinsichtlich einer besonderen Prägung des 99. Katholikentages formulieren.“

„Wünsche und Vorstellungen“, das hat eine gänzliche andere Konnotation als – „Maßgaben“. Wir greifen aus der Liste der Ortsbezüge einen heraus:
„f. Anlässlich seines Pastoralbesuches in Bayern sprach Benedikt XVI. im September 2006 im Auditorium maximum der Universität zum Verhältnis von Vernunft und Gottesglaube. Die als „Regensburger Rede“ in die Geschichte eingegangene Vorlesung hat, gerade auch in der Verwendung des provokativen Mohammed-kritischen Zitates, den Dialog zwischen Christen und Muslimen im Hinblick auf das Thema „Glaube und Vernunft“ vorangebracht.“
Das ist sehr beschönigend – aber nachvollziehbarer, aber nicht allgemeinverständlicher Aspekt, wenn man bedenkt, dass der Autor auch der Herausgeber des Gesamtwerks von Joseph Ratzinger ist. Zusammen mit den von ihm genannten Aspekten der jahrhundertelangen konfessionsgeschichtlichen Prägung Regensburgs und der „von Schuld und Versagen überschatteten Geschichte der Beziehungen zwischen jüdischer und christlicher Bevölkerung“ können wir den Spezifika auf jeden Fall entnehmen, dass der Katholikentag in ökumenischer Weite und in Offenheit und warmherziger Begegnung zwischen den abrahamitischen Religionen stattfinden soll und das ist sehr zu begrüßen.

Zu den von ihm erwähnten besonderen Personen sollte doch auf jeden Fall noch Maria Theresa Gerhardinger aus Regensburg-Stadtamhof, Gründerin der Armen Schulschwestern und Vorkämpferin für Frauenbildung hinzugefügt werden. Hingegen findet sich die hoch umstrittene „Therese Neumann (1898-1962), bekannt als die stigmatisierte 'Konnersreuther Resl'“ in der Liste.- Vom Theologen Hanauer wurde sie als Betrügerin entlarvt, (http://www.josef-hanauer.de/ Zugriff am 09.06.2013) - vom Bischof als „Inspiratorin des antinationalsozialistischen Widerstandes“ hervorgehoben. Der Vatikan und Kardinal Faulhaber haben übrigens 1932 erfolglos eine vierwöchige Beobachtung in einem Krankenhaus verlangt.

Der Bischof schließt mit folgendem Wunsch:
„Ich wünsche, dass diese und die weiteren noch zu nennenden Aspekte berücksichtigt und bei der Gestaltung der thematischen Einheiten eingebracht werden.

Dem kommen wir gerne nach und nennen einen wichtigen, von ihm nicht erwähnten Aspekt, ein besonders trauriges Kapitel der Regensburger Kirchengeschichte: Sein Vorgänger hat 2005 die Katholikenräte in der Diözese zerschlagen. Bislang hat sein Nachfolger noch keine Anzeichen erkennen lassen, diesen widerrechtlichen Akt zu korrigieren (vgl. J. Grabmeier: Kirchlicher Rechtsweg – vatikanische Sackgasse!, Animus-Verlag 2013). Diese Wunde ist noch offen und gerade bei einem Katholikentag in Regensburg darf eine Mahnung an das Geschehene nicht fehlen.

Das ZdK, als das Dachgremium der demokratisch verfassten katholischen Verbände und der weitestgehend demokratisch bestimmten Vertreter und Vertreterinnen der Katholikenräte in den Diözesen, ist aufgerufen, in Wort und Tat zu Abzweigungen „ad intra“ zu diesem vorgegebenen einseitigen Weg zu ermuntern und diesen auch Raum zu geben. Einem einfachen Fortschreiten auf diesem einseitig eingeschlagenen, vom Bischof propagierten Weg sollte damit eine Absage erteilt werden.

Zu den Autoren:
Sigrid Grabmeier, Köckstraße 1, 94469 Deggendorf, grabmeier@wir-sind-kirche.de, Tel. 0170-8626290, Bundesteam Wir sind Kirche, Vorsitzende der Initiative Wir sind Kirche Regensburg e.V.
Prof. Dr. Johannes Grabmeier, Köckstraße 1, 94469 Deggendorf, johannes.grabmeier@laienverantwortung-regensburg.de, Tel. 0151-681-70756,Vorsitzender der


Hinweis der Redaktion:

Der Mit-Verfasser des vorstehenden Artikels hat im letzten Jahr eine Dokumentation seines „Falles“ veröffentlicht, auf die wir wegen ihrer „katholischen“, das heißt umfassenden Bedeutung für die anstehende Reform der römisch-katholischen Kirche empfehlend hinweisen wollen:

Johannes Grabmeier, Kirchlicher Rechtsweg – vatikanische Sackgasse! Kirchliches Rechtssystem in der römisch-katholischen Kirche endgültig gescheitert – dargestellt an einem konkreten Fall eines hierarchischen Rekurses von Regensburg bis Rom zur Mitwirkung der Laien in der Kirche, mit einem Vorwort von Heiner Geißler, hg. von Laienverantwortung Regensburg e.V., einer Vereinigung von Gläubigen nach Canon 215 CIC, Animus-Verlag Schierling 2012 (264 S., 12 Euro).

Ein Teil der Reformbedürftigkeit der katholischen Kirche ist das Fehlen einer von der Exekutive unabhängigen Verwaltungsgerichtsbarkeit. Was im modernen Rechtsstaat, seit es ihn gibt, selbstverständlich ist, findet sich in der Kirche allenfalls in Ansätzen. Dies wird seit Jahrzehnten von vielen, auch ihrer Kirche wohlgesinnten Katholiken beklagt. Die vorliegende Dokumentation zeigt, welche Wege ein um Rechtssicherheit – gegen einen rechtswidrig handelnden Diözesanbischof – nachsuchender Katholik gehen muss – und dabei in einer Sackgasse endet.

In der Sache geht es um die Aufhebung des Diözesanrates von Regensburg im Jahr 2005 durch den damaligen Bischof, den heutigen Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller. Der Vorgang hat seinerzeit viel öffentliche Aufmerksamkeit erregt und sogar Missbilligung von bischöflichen Amtsbrüdern gefunden. Wie es dazu kam und wie der „hierarchische Rekurs“, den Grabmeier mangels eines ordentlichen Verwaltungsgerichtswegs dagegen einlegte, ablief, wird von Anfang an detailliert geschildert und durch viele Zitate aus Originaldokumenten belegt. Angefangen von der Nichteinladung der Mitglieder des höchsten Vertretergremiums der Laien im Bistum zur Bischofsweihe 2002 und anschließenden „Begegnung“, über den Versuch des Bischofs, einen wegen seiner Zugehörigkeit zur KirchenVolksBewegung „Wir sind Kirche“ missliebigen Dekanatsvorsitzenden und Mitglied im Diözesanrat aus seinen kirchlichen Ehrenämtern zu entfernen, bis zum „abschließenden Dekret“ des Richterkollegiums der Apostolischen Signatur werden alle Stationen des „Falles“, mit den juristischen Schriftsätzen, Gutachten, Gerichtsentscheiden usw., hier penibel dokumentiert. Man fühlt sich, nicht nur wegen des Lateins mancher Dokumente, ins Mittelalter versetzt! Keine einfache, aber lohnende Lektüre für diejenigen, „die noch nicht entmutigt sind, für Reformen in der römisch-katholischen Kirche zu kämpfen“ – wie es in der Widmung heißt – aber auch für die Verantwortlichen in der Kirchenhierarchie. Man sollte den Mitgliedern der von Papst Franziskus eingesetzten Kardinalskommission ein Freiexemplar spendieren! Imprimatur hat sich vorgenommen, durch eine ausführliche Besprechung die reformbedürftigen Mängel des kirchlichen Rechtssystems anhand dieses konkreten Falles vor Augen zu führen.


© imprimatur Oktober 2013
Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Sagen Sie uns Ihre Meinung zu diesem Artikel!
Bitte füllen Sie die folgenden Felder aus, drücken Sie auf den Knopf "Abschicken" und schon hat uns Ihre Post erreicht.

Zuerst Ihre Adresse (wir nehmen keine anonyme Post an!!):
Name:

Straße:

PLZ/Ort:

E-Mail-Adresse:

So und jetzt können Sie endlich Ihre Meinung loswerden: