Eindringliche
Bitte an Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, das derzeit geplante „Neue Messbuch“
nicht in Kraft zu setzen
- Immer wieder hat sich im Laufe der Jahrhunderte das Gottes- und Menschenbild
gewandelt. Einhergehend damit muss sich auch das Sprechen von Gott wandeln,
um von den Menschen heute (noch bzw. wieder) verstanden zu werden.
Unser Sprechen von und mit Gott darf unsere von den Wissenschaften und Medien
geprägte Lebenswelt nicht außer Acht lassen, damit wir mit unseren
Gemeinden authentisch beten können.
- Für uns Priester und Diakone wird es besonders schwierig, wenn wir
Textformulierungen benutzen sollen, hinter denen wir nur schwer stehen können,
weil sie aufgrund ihrer theologischen Formulierungen missverstanden und damit
falsch interpretiert werden können (z. B. „Opfersprache“).
Wir können nur das glaubwürdig weitergeben, was wir selbst glauben.
- Wir wollen das neue Messbuch, das dem Glauben aller Menschen dient und
ihn fördert, gerne benutzen können. Es soll darin zum Ausdruck kommen,
dass wir Menschen in allererster Linie als von Gott Geliebte wertvoll und
würdig sind. Nicht an unserer Schuld und an unseren Sünden werden
wir gemessen, da ER uns würdig gemacht hat am Kreuz durch seine Lebenshingabe.
- Wir brauchen ein Messbuch, das theologisch und sprachlich von hoher Qualität
ist, damit es den Glauben und das Leben der feiernden Gemeinschaft stärkt
und fördert. Ähnliches gilt auch für andere liturgische Texte.
Wir befürchten ansonsten eine Spaltung innerhalb der Priesterschaft zwischen
denen, die aufgrund ihrer Gewissensentscheidung zu anderen Texten greifen
und denen, die die vorgeschriebenen Texte verwenden - sei es gegen ihre Überzeugung
oder auch nicht.
- Deshalb richten wir die dringende Bitte an unseren Erzbischof, das zurzeit
geplante neue Messbuch für unsere Diözese nicht in Kraft zu setzen.
- Vielmehr unterstützen wir den Vorschlag, zunächst eine Studienausgabe
des neuen Messbuches zu veröffentlichen (ähnlich wie bei der Einführung
des Breviers). Dabei sollen in einem offenen Dialog alle Betroffenen (Vorsteher
und Gemeinde) zur Sprache kommen können und die Gelegenheit haben, Verbesserungsvorschläge
einzubringen.
Mit meiner Unterschrift unterstütze ich dieses Anliegen.
© imprimatur Oktober 2013
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