Fundsachen

3.7.13 (Kipa) "Wer aufräumen will, muss erst einmal genau hinschauen und dann erst die Schlüsse ziehen. Genau das passiert im Vatikan zurzeit. Deswegen sind die Skandale, so schmerzhaft sie sind, kein neuer Korruptionssumpf, sondern Heilungsschmerzen."
Bernd Hagenkord, Redaktionsleiter von Radio Vatikan, nimmt in seinem Kommentar auf der Homepage von Radio Vatikan (2. Juli) Bezug auf die Vorkommnisse bei der Vatikanbank IOR


Wohin mit dem ganzen Geld?
Kansas City, 3.7.13 (Kipa) Der heutige New Yorker Kardinal Timothy Dolan soll als Erzbischof von Milwaukee knapp 57 Millionen Dollar (rund 54 Millionen Franken) in einen Friedhofsfonds gesteckt haben, um das Geld vor Entschädigungsansprüchen von Missbrauchsopfern zu sichern. Das geht aus Dokumenten des Erzbistums hervor, aus denen die katholische Zeitschrift "National Catholic Reporter" (Dienstag) zitiert. Demnach hatte Dolan 2007 den kirchenrechtlichen Vorgaben entsprechend den Transfer vom Vatikan genehmigen lassen. Zur Begründung nannte er den Schutz vor Haftungsansprüchen.


Mit Linienflug nach Lampedusa
8.7.13 (Kipa) "Wie sehr Franziskus sich von seinen Vorgängern unterscheidet, zeigt die Tatsache, dass er die Reise nach Lampedusa ganz allein geplant hatte. Mehr noch: Er wollte auf das Dienstflugzeug der italienischen Fluglinie Alitalia verzichten und für sich und drei Begleiter einen Linienflug buchen. Letzteres wurde ihm in letzter Minute ausgeredet – aber man kann sich vorstellen, wie groß das Entsetzen im Vatikan und in Italien gewesen sein muss. Ein Papst im Flugzeug, wie ein ganz normaler Passagier! Womöglich wäre er auch noch zur Sicherheitskontrolle angetreten und hätte seine Mineralwasserflasche abgegeben. Nicht ohne, wie immer, viele Hände zu schütteln und allen zu sagen: Betet für mich."
Birgit Schönau, Italien-Korrespondentin des "Tages-Anzeigers", in der Ausgabe vom 8. Juli über den Besuch von Papst Franziskus auf der italienischen Insel Lampedusa, die in den letzten Jahren Zehntausende von Bootsflüchtlingen aufgenommen hat. (kipa/job)


Papst Franziskus an Seminaristen
Geistliche müssen nach den Worten von Papst Franziskus konsequent dem Gebot der Armut folgen. In einer Welt, in der so viele Übel durch Reichtum erzeugt würden, müssten sie das Vorbild der Armut glaubwürdig vorleben, sagte er bei einem Treffen mit 6.000 Seminaristen, Novizinnen und Novizen am Samstagabend im Vatikan. „Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht.“ Die Kirche soll nach den Worten des Papstes stärker auf die Menschen zugehen.


Ökumenisches Trippeln
"Wir trippeln geradezu in lächerlicher Weise im Kreis herum. Da ist meine Geduld mit allen Kirchenleitungen völlig am Ende. Wir können nicht warten, bis der letzte fußkranke Bischof mitgekommen ist. Es gibt Sachverhalte, die nicht durch reines theologisches Denken gelöst werden. Es gibt Fragen, die werden durch Handeln entschieden."

Der evangelische Theologe Fulbert Steffensky (80) - der einst Katholik war und dann nach der Heirat mit der evangelischen Theologin Dorothee Sölle zum lutherischen Bekenntnis konvertierte - über Ökumene und gemeinsames Abendmahl im Interview mit der Wochenzeitschrift "Sonntag" (18. Juli). Man solle einfach bei den anderen Konfessionen zum Abendmahl gehen, fordert Steffensky: "Ich werfe es nicht den Kirchenleitungen, sondern den Gemeinden vor, wieso sie nicht einfach gemeinsam das Abendmahl feiern. Wenn das geschieht, würden Bischöfe sowieso bald fördern, was nicht zu vermeiden ist." (kipa/job)


Männerbünde
"Es geht bei dem von Papst Franziskus verwendeten Begriff nicht um eine 'schwule Lobby' im Sinne einer organisierten Verschwörung finsterer Subjekte, die schwul sind und genau wissen, was sie wollen. Das Problem ist schärfer: Es gibt Bünde im Klerus, die sich untereinander sehr wohl fühlen, sich in dem männergeprägten Umgangsstil gegenseitig verstehen und sich die Bälle zuspielen. Sie verteilen untereinander Titel, Posten und Zugänge. Es mag unter ihnen auch einige geben, die wissen, was sie tun; die ein dezidiertes Doppelleben führen; die gezielte machtstrategische Spiele spielen - bei denen es allerdings nicht um dieselben Ziele geht wie die der von ihnen angeprangerten 'Homo-Lobby'. All dies geschieht mit einem tief sitzenden Unverständnis dafür, dass es andere in derselben Kirche gibt, die sich an dieser Form der Verbündung und Interessenvertretung stoßen, zumal sie meist mit sehr frommem Vokabular daherkommt."
Der deutsche Jesuit Klaus Mertes unter dem Titel "Schwule Lobby - Katholischer Klerus und Homosexualität" in der aktuellen Ausgabe der deutschen Monatszeitschrift "Herder-Korrespondenz" (8/2013). (kipa/job)


Hochexplosiv
Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass das Thema Frauenordination in der röm.-kath. Kirche hochexplosiv ist. So sehr, dass die UB Bonn eine diesbezügliche Publikation zu Ehren des überaus geschätzten Münchner Professors Landau in ihrem Katalog unter dem Schlag(!)wort "Kernwaffenfreie Zone" aufführt.
Frauenordination
[Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Landau zum 65. Geburtstag (26.2.2000)]'
Verlagsort, Verlag, Erscheinungsjahr: Heidelberg, FEST, 2000
Umfang: 294 S.
Schlagwort 1: Kernwaffenfreie Zone , Aufsatzsammlung


Wellness
Die Öle der Pflanzen berühren die Sinne. Zum Beispiel:
WEIHRAUCH:
Belebend und wohltuend bei fettiger, alternder und rissiger Haut wirkt das intensiv duftende Weihrauch.
Hinweis aus: Saarbrücker Zeitung vom 06.09.2013
Mögliche Werbung für Gottesdienstbesuch am Sonntag?


Die Geburtsraten gehen zurück. Selbst die geistlichen Herrn nehmen nur an Gewicht und nicht an Anzahl zu.
Norbert C. Kaser


Katholische Kirche und Euthanasie
In den Vorschlägen des Deutschen Caritas-Verbandes zur Neugestaltung des deutschen Strafrechts heißt es 1934 [I]: ,Es mag sein, dass man durch eine Sterilisation erreicht, dass die Fortpflanzung gewisser minderwertiger Erbstämme ausgeschaltet wird. Aber ebenso sicher ist, dass jeder Sterilisierte in seiner hemmungslosen und (hemmungslos gemachten) Geschlechtlichkeit eine Quelle ansteckender Krankheiten bilden kann und häufig bilden wird." Zu den Vertretern der Rassenideologie gehört auch der Moraltheologe Joseph Mayer, Assistent am Institut für Caritaswissenschaft in Freiburg. Er war 1927, Hauptschriftleiter der Zeitschrift „Caritas" geworden und ist ein gefragter Redner auf Tagungen und Kongressen.
Sein 1927 erschienenes Buch „Gesetzliche Unfruchtbarmachung Geisteskranker" gehört zum Schlimmsten, was über Kranke und Behinderte jemals geschrieben wurde:
Zitate aus dem Werk:
„Die Geisteskranken, die moralisch, Irren und andere Minderheiten haben so wenig ein Recht, Kinder zu erzeugen, als sie ein Recht haben, Brand zu stiften." (-Seite 26)
„Erblich belastete Geisteskranke befinden sich in ihrem Triebleben auf der Stufe der unvernünftigen Tiere." (Seite 111) '
"Wenn darum der Mensch der ganzen Gemeinschaft gefährlich ist und sie durch irgend ein Vergehen zu verderben droht, dann ist es löblich und heilsam, ihn zu töten, damit das Gemeinwohl gerettet wird" (Seite 123)
Mayers Werk hat das Imprimatur, die bischöfliche Druckerlaubnis. Das Buch wird allgemein positiv aufgenommen Die Vereinigung katholischer Seelsorger an deutschen Heil- und Pflegeanstalten preist es als Standardwerk, als eine Rüstkammer für kommende Zeiten.
Quelle: „Alles Kranke ist Last.“ - Die Kirchen und die „Vernichtung lebensunwerten Lebens", ein Film von Ernst Klee und Gunnar Pettrich, Hessischer Rundfunk 1988.


© imprimatur November 2013
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