Kölner Kircheninitiative
Der Offene Brief vom November 2013 an den Papst und das Kölner Domkapitel

Verehrter Heiliger Vater Franziskus,
Sehr geehrte Mitglieder des Kölner Domkapitels, liebe Mitbrüder,

aus einer Hoffnung heraus, die Sie – Papst Franziskus – wesentlich gestärkt haben, wenden wir uns mit einer großen Bitte an Sie alle:

In absehbarer Zeit wird von Ihnen ein neuer Bischof für das Erzbistum Köln bestimmt. Weder das Preußenkonkordat vom 14. Juni 1929 noch die Statuten des Metropolitankapitels Köln vom 01. Januar 2010 sehen im Rahmen dieses Verfahrens eine ausdrückliche Einbeziehung von Laien, Diakonen oder Priestern bzw. diözesanen Beratungsgremien vor. Somit können fast alle der zwei Millionen katholischen Christen des Erzbistums Köln auf die Wahl eines Erzbischofs keinen Einfluss nehmen.

Das steht im Gegensatz zu altchristlichen Überlieferungen. So vertrat Papst Cölestin I. (422–432) den Grundsatz, dass niemand gegen den Willen der Gemeinde zum Bischof bestellt werden soll. Papst Leo der Große (440–461) betont in einem Schreiben, dass man als Bischof den vorziehen soll, „auf den sich in einträchtigem Verlangen die übereinstimmende Mehrheit von Klerus und Volk gerichtet hat“.

Für eine von Anfang an gute Beziehung der Gläubigen zu ihrem zukünftigen Erzbischof wäre deren Einbeziehung wünschenswert. Eine solche ist auch ohne eine Änderung der staatskirchenrechtlichen wie kirchenrechtlichen Bestimmungen möglich, wenn Sie sich bereit erklären, Ihr Recht nach Art. 6 Abs. 1 des Preußenkonkordats (Vorschlags- und Wahlrecht) nach Empfehlungen der diözesanen Beratungsgremien oder nach dem Ergebnis noch zu klärender Wahlformen zu richten.

Mit dem kommenden neuen Erzbischof verbinden die Katholiken des Erzbistums Köln große Hoffnungen. Unterstützen Sie bitte deshalb unsere Initiative und bestimmen Sie gemeinsam mit den Katholiken des Erzbistums einen neuen Erzbischof, eine gemeindenahe Person, die die Menschen in unserem Erzbistum in eine hoffnungs- und vertrauensvolle Zukunft leitet und begleitet.

Mit herzlichem Dank für alles, was Sie bereits in Bewegung gebracht haben.

Ihre Kölner Kircheninitiative

Aufruf zum Mitmachen

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute ist die "Kölner Kircheninitiative" erstmals an die Öffentlichkeit getreten und hat in einem offenen Brief die Domkapitulare aufgefordert, die Katholiken der Erzdiözese Köln bei der Bischofsernennung einzubeziehen. Der Brief wurde bereits in den vergangenen Tagen an Papst Franziskus und das Kölner Domkapitel geschickt. Erstunterzeichner des offenen Schreibens sind vor allem Seelsorger des Erzbistums, und das Anliegen wird außerdem von namhaften Theologen (Küng, Zulehner, Demel, Schüller, Mertes, zu Eltz u.a.) sowie der Pfarrer-Initiative Deutschland unterstützt.

Die „Kölner Kircheninitiative“ tritt mit diesem Schreiben erstmals an die Öffentlichkeit. Ihr Ziel ist es, eine Vielzahl an Unterstützern für mehr Mitbestimmung in der Kirche zu begeistern und zu gewinnen, damit dieses Thema an entscheidender Stelle diskutiert wird und die Katholiken Kölns mehr Gestaltungsmöglichkeiten in der Kirche erhalten. Auch für die anstehenden Bischofsernennungen (z.B. in Freiburg und Mainz) wird die von unserer Initiative erbetene Mitbestimmung bei der Bischofsernennung eine große Bedeutung haben.

Wir möchten Sie bitten, den offenen Brief ebenfalls zu unterstützen. Sie können dies am einfachsten über das Formular auf unserer Internetseite tun.
Bitte leiten Sie diese Mail auch an Interessierte in Ihrem Umfeld weiter: an Familie, Freunde, Bekannte und Kollegen, Vereine, Gruppen, Gemeindemitglieder, Gremien, Ihre eigenen Mailverteiler … und helfen Sie dadurch mit, dass Mitbestimmung in der Kirche auf einer breiten Basis möglich wird.

Mit herzlichem Dank schon jetzt für Ihre Mithilfe

für die Kölner Kircheninitiative: Georg Mollberg, Hanno Weinert-Sprissler, Michael Werner
Kölner Kircheninitiative, Postfach 41 09 03, 50869 Köln, Fax: 0221 – 977 940 87

E-Mail: kairos@koelner-kircheninitiative.de
Internet: www.koelner-kircheninitiative.de
www.facebook.com/KoelnerKircheninitiative


© imprimatur Januar 2014
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